Tobias Lücke im Interview – Haspa goes „Beyond Banking“

Stella Regna
Stella Regna

Tobias Lücke, Director of Corporate Strategy & Innovation bei der Haspa AG, im Interview. Er gibt Einblick in den Digitalisierungsprozess der Haspa und erklärt warum das hauseigene Mehrwertbanking-Programm “Beyond Banking” ist. Er spricht darüber, warum es Ehre, Verpflichtung und Freude ist, die #fwhh21 zu unterstützen, und freut sich auf viele anregende und inspirierende Gespräche und Diskussionen. Wir auch, lieber Tobias Lücke! ❤️ Danke, dass ihr von der Haspa wieder dabei seid! 🙏

Tobias Lücke im Interview

Nach einem Jahr Pause ist es endlich wieder soweit. Die Fintech Week findet in Hamburg als Präsenzveranstaltung statt. Ihr, als Vertreter der Haspa, wart die ersten, die gesagt haben, dass sie wieder als Sponsor dabei sind. Was war für diese Entscheidung ausschlaggebend? Was erhofft ihr euch von dem Event im November?
Die Fintech Week liegt uns sehr am Herzen. Sie richtet den Blick auf unseren Finanzplatz, bringt interessante Leute in die Stadt und inspiriert uns. Als Marktführer am Hamburger Platz ist es also Ehre, Verpflichtung und große Freunde zugleich, unseren Teil dazu beizutragen – nach Corona hoffentlich wieder so intensiv und motivierend, wie davor.

Und was wünscht ihr euch für euch als Hamburger Institution von der Woche?
Erstmal freuen wir uns, dass wir wieder persönlich zusammenkommen können: In den letzten zwei Jahren hat sich wahnsinnig viel getan. Die Digitalisierung hat überall einen großen Schritt gemacht. Viele Fragezeichen sind zu Ausrufezeichen geworden und Trends haben sich verfestigt. Umso wichtiger, dass wir uns die Zeit nehmen, Standpunkte abzuklopfen und Positionen zu hinterfragen. Ich persönlich wünsche mir viele anregende und inspirierende Gespräche und Diskussionen.

Fokusthemen sind in diesem Jahr “Sustainable Fintech”, “Embedded Finance” & “Digitale Leitwährungen”. Themen, die aus dem täglichen Diskurs der Finanzwirtschaft gerade nicht wegzudenken sind. Welche Rolle spielen diese Themen im Rahmen des Digitalisierungsprozesses der Hamburger Sparkasse?
Die Haspa hat sich in den letzten zwei Jahren noch intensiver mit den Systemen und Entwicklungsressourcen der Sparkassen-Gruppe vernetzt. Das hat uns ordentlich Schwung gegeben. So haben wir unser Mehrwertbanking-Programm HaspaJoker tief in die Banking-Plattform integriert und die Girokarte mit ApplePay verbunden. Wir können jetzt direkt von nationalen und internationalen Entwicklungen profitieren und sie bei Bedarf lokalisieren. Mit dem S-Hub, das die Haspa als Mitgesellschafter trägt, haben wir eine zentrale Entwicklungseinheit bei uns in Hamburg. Hier konnten in den letzten Jahren viele Innovationen auf den Weg gebracht werden. Zum Beispiel die Voice Banking Skills für Alexa und Google, einen Vertragscheck oder eine Cloudablage mit Passwortmanager.

Es ist kein Geheimnis, dass sich die Haspa in einem grundlegenden Umbruch befindet. Filialschließungen führen zu Enttäuschungen, insbesondere bei älterer Kund:innen. Hier geht sicherlich ein Stück weit Haspa-Geschichte verloren. Wie möchte sich die Haspa künftig positionieren? Wie eine komplette Neustrukturierung wagen, ohne das einbüßen zu müssen, wofür sie auch steht: Konstanz, Erreichbarkeit, Verlässlichkeit?
Konstanz, Erreichbarkeit, und Verlässlichkeit sind heute nicht ohne ein vollständiges Digitalangebot darstellbar. Seit fast 200 Jahren sind wir die Bank für alle Hamburger:innen und werden das auch in Zukunft sein. Mit 100 Filialen haben wir weiter das mit Abstand dichteste Filialnetz. Aber im Kern entwickeln wir uns zur digitalen Bank. Und das ist auch gut und richtig so. Unsere Aufgabe ist es weiterhin, alle mitzunehmen. Und das gelingt uns sehr gut. Sogar noch viel besser, also wir es uns vor Corona vorstellen konnten. Die Haspa durchläuft ein tiefgreifendes Transformationsprogramm, dass alle Vertriebskanäle einbezieht und auch einen internen Kulturwandel erzeugt. Das ist ein grundlegender Umbruch. Wir werden kundenzentrierter, digitaler und nachhaltiger, aber bleiben weiterhin im Kiez verwurzelt.

Gibt es Pläne, wie die Kunden:innen der Haspa zur digitalen Version des Instituts abgeholt werden? Wendet man sich ganz neuen Zielgruppen, wie beispielsweise der GenZ zu? Oder liegt der Fokus auf mehr Service, der über das Banking hinausgeht?
Es gibt bei uns keine neuen Zielgruppen, weil wir schon immer alle im Blick hatten. Und die alte Einteilung Jung/Digital versus Alt/Analog hat sich auch längst erledigt. Manchmal hat man sogar den Eindruck, die Trends laufen genau in die andere Richtung. Wie gesagt: Wir wollen alle mitnehmen und jedem ein passendes, komfortables Angebot machen, das auch durchaus über reines Banking hinausgehen darf. Unser Mehrwertbanking-Programm ist schon viele Jahre „Beyond Banking“. Unsere digitalen und stationären Angebote machen es unseren Kunden einfach, mit uns zusammen digitaler zu werden.

Zum Abschluss: Was siehst du persönlich gerade als Trend in der Finanzwirtschaft? Was beeindruckt Dich? Eine Bewegung? Ein Unternehmen? Ein Mindset?
Ich bin aktuell sehr beeindruckt, wie gut die Finanzbranche ihre Rolle in Sachen Sustainable Finance erkennt und annimmt. Wir selbst wollen bis 2025 im Geschäftsbetrieb CO2-neutral sein und als Transformationsbegleiter die nachhaltige Entwicklung Hamburgs vorantreiben. Beeindruckt bin ich auch von der Resilienz in Krisenzeiten. Der große Wirtschaftseinbruch durch Corona konnte bislang erfolgreich verhindert werden. Das ist auch eine Leistung von Banken wie die Haspa, die ihre Filialen durchgehend offen gehalten und mit Krediten und Fördermitteln zur Stabilisierung beigetragen haben.

Bleib zu allen Themen rund um die Fintech Week auf dem Laufenden!

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