Ich freue mich, dass die Fintech Week nun schon zum dritten Mal in Hamburg stattfindet. Die Fintech Week zeigt: Hamburg ist ein innovativer Fintech- und Finanzstandort und fördert einen Dialog zur Zukunft der Finanzbranche. Wir sind Gründermetropole und haben eine vielfältige und lebendige Startup-Szene, die wir unterstützen. Der Hamburger Senat setzt dabei auf ein Innovationsklima, das die Entwicklung digitaler Anwendungen fördert. So haben wir mit der IFB – der Hamburgischen Investitions- und Förderbank – einen aktiven Kapitalgeber für Startups, der innovative Unternehmen sowohl durch Zuschüsse als auch durch Gründungsberatungen unterstützt. Hamburg unterstützt zudem die Vernetzung der Finanzwirtschaft. Dies geschieht im Rahmen der privaten Brancheninitiative Finanzplatz Hamburg e.V.
Die Digitalisierung hat enorme Auswirkungen auf die globale und die lokale Wirtschaft, insbesondere auch auf den gesamten Finanzmarkt. Klassische Geschäftsmodelle der Finanzwirtschaft verändern sich grundlegend, dies betrifft insbesondere die klassischen Geschäftsfelder Zahlungsverkehr, Kreditvergabe und Vermögensverwaltung. Nachdem sich bereits seit vielen Jahren Online-Banking von vielen Menschen selbstverständlich genutzt wird und aus der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken ist, erobern nun auch weitere neue Geschäftsmodelle den Markt. Kredite werden online beantragt und vergeben, die Vermögensverwaltung ist bei so manchem aus der Bankfiliale auf das Smartphone umgezogen.
Insgesamt ersetzen mobile Dienstleistungen mehr und mehr klassische Finanzdienstleistungen. Es ist zu erwarten, dass die fortschreitende Digitalisierung den Banken- und Finanzsektor in den kommenden Jahren weiter stark verändern wird. Es ist sicher richtig, wenn man sagt: Die Digitalisierung der Finanzbranche läuft schon lange und dennoch fängt sie gerade erst richtig an: Vieles wird aktuell völlig neu gedacht, entwickelt und erprobt, neue Konzepte setzen sich durch oder werden wieder verworfen.
Die Digitalisierung der Finanzwirtschaft stellt auch Politik und Behörden vor neue Aufgaben: Passen Gesetze und Vorschriften noch mit den neuen digitalen und global verfügbaren Angeboten überein? Wie wird der Verbraucherschutz bei den neuen Produkten und Dienstleistungen sichergestellt? Und welche Unterstützung benötigen die meist jungen Unternehmen aus der Branche, um Fuß zu fassen und die Regulatorik zu beachten? Auch um solche Fragen zu diskutieren, ist Dialog wichtig.
Auch wenn die meisten Unternehmen aus der Fintech-Branche weitgehend virtuell agieren und die klassische Bank-Filiale hier keine Rolle mehr spielt – nichts geht über den persönlichen Austausch und Dialog. Er macht neue Ideen oft erst möglich. Deswegen sind Plattformen wie die Fintech Week gut und wichtig. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fintech Week 2018 wünsche ich daher spannende Begegnungen, neue Impulse und gute Gespräche.