Von Timo Hoffmann
Warum Zusammenarbeit von Fintechs der Schlüssel zum Unternehmenserfolg ist
Die Fintech-Welt bewegt sich rasant: Wöchentlich kommen neue Unternehmen und Entwicklungen hinzu. Insbesondere die Digitalisierung, die durch die Pandemiejahre noch einmal nach vorne katapultiert wurde, führt zu exponentiellem Wachstum. Dennoch verschwinden vor allem Start-ups schnell in der Versenkung, wenn sie keine langfristige Relevanz aufbauen, keine entsprechenden Verbindungen zu Kunden und Partnern knüpfen und ihre Finanzen nicht entsprechend im Blick haben.
Daher mein eindringlicher Appell: Aufgrund der enormen Bewegung in der Branche sollten Fintechs – egal ob Start-ups oder KMU – öfter zusammenarbeiten. Zum einen, um Synergien zu nutzen und Kunden mehr Services zu bieten, zum anderen um vor allem zu wachsen.
Starker Austausch als Basis des Erfolgs
Die Vorteile von einer solchen Zusammenarbeit: Vereint man die Talente zwei innovativer Unternehmen, lassen sich gemeinsam noch besser Ideen entwickeln und Lösungen für Herausforderungen erarbeiten.
Trotz der Benefits besteht immer wieder auch die Sorge, das andere Unternehmen würde Informationen und Erkenntnisse absaugen und dann das gleiche Produkt im Alleingang entwickeln – und so plötzlich in direkter Konkurrenz stehen. Doch das ist viel zu kurz gedacht. Schließlich geht es nicht darum, mit dem erstbesten Unternehmen zu kooperieren, sondern mit einem Partner, der sowohl fachlich als auch menschlich passt. Mit diesem sollte eine Vertrauensbasis geschaffen werden, so dass alle Parteien beruhigt und produktiv miteinander arbeiten können.
Außerdem steht das vermeintliche Risiko nicht allein da: Der deutlichste Nutzen einer Kooperation ist, dass so den immer weiter steigenden Kosten und dem Aufwand für die Kundenakquise entgegengewirkt werden kann. Im Rahmen einer Kooperation haben Unternehmen jedoch die Möglichkeit, über den Partner neue Kunden zu generieren – zu bedeutend geringeren Kosten. So überwiegen schlussendlich die Chancen.
Auch bei Kooperationen Relevanz aufbauen
Mit der Suche nach dem richtigen Partner fängt die eigentliche Arbeit erst an: Eine Herangehensweise an das Thema ist, den Mehrwert in den Fokus zu stellen. Das kann sowohl der Mehrwert für die Unternehmen als auch der Mehrwert für die Kunden sein. Es kann daher hilfreich sein, sich vorab etwa folgende Fragen zu stellen: Haben wir die gleiche Zielgruppe? Kann ich etwas durch die Zusammenarbeit lernen? Können wir unseren Profit erhöhen? Was wünschen sich unsere Kunden am meisten? Wie sehen ihre Bedürfnisse und Anforderungen aus? Welche zusätzlichen Funktionen oder Services können wir den Kunden bieten?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es ausgiebige Recherche und eine gute Kenntnis der eigenen Nutzerbasis sowie der Zielgruppen benötigt, um den geeigneten Partner auszumachen. Zudem müssen zunächst die richtigen Verbindungen geknüpft werden.
Gegen den Stillstand
Egal wie wir arbeiten und wie unsere bisherige Meinung zu Partnerschaften war, ist eines nicht von der Hand zu weisen: Dank des technischen Fortschritts und unserer datengesteuerten Welt befindet sich unsere Arbeitswelt im stetigen Wandel. Aufgaben, die für uns – und unsere Kunden – bisher Standard waren, können schon morgen durch KIs und Softwares schrittweise übernommen werden. Stattdessen werden wir, unsere Kunden sowie die Unternehmen, für die wir arbeiten, neuen Anforderungen begegnen. Auch deshalb ist der Blick über den eigenen Tellerrand und die Kooperation mit anderen wichtig: Um sowohl den eigenen Wissensstand als auch das eigene Produkt weiterzuentwickeln. Nur wer aktiv gegen den Stillstand und für den Fortschritt arbeitet und dabei immer wieder den Status Quo hinterfragt, wird auf lange Sicht hin Erfolg haben.
Ich hoffe, dass diese Informationen das eine oder andere Unternehmen dazu bewegen, einmal die Fühler auszustrecken und zu schauen, was mit einem Partner noch möglich wäre und wie Synergien für alle gewinnbringend genutzt werden können. Es lohnt sich für alle Beteiligten.
Über den Autor
Timo Hoffmann verantwortet bei Agicap, einem Software-Anbieter für Liquiditätsplanung und Cashflow-Management, die strategischen Partnerschaften als Head of Partnerships. Im Rahmen seiner Tätigkeit betreut er unter anderem auch die Kooperation mit Pleo, einer Lösung für Unternehmensausgaben. Diese ist dank der Zusammenarbeit in die SaaS-Lösung von Agicap integriert und bietet so Nutzern neue Services.