Der Krypto-Vormarsch
Das Krypto-Label verkauft sich gut. Krypto als Buzzword, als Suchmaschinen-optimierter Garant für Klicks. Doch scheint es häufig so, dass viele nicht so recht wissen, was sie mit dem Krypto-Trend anfangen sollen. Nicht umsonst versuchen Artikel regelmäßig überhaupt aufzuklären, was Krypto alles kann und welche Vor-und Nachteile es mit sich bringt.
Passend dazu berichtet die „FAZ”, dass auch diejenigen das Krypto-Thema für sich erkannt haben, die es wissen müssen – die Superreichen. Fast jede dritte Familie mit dem entsprechenden Stempel der Superreichen habe bereits in Krypto investiert – einschränkend wird gleichwohl dazu erwähnt, dass das gesamte Volumen der Asset-Klasse noch vergleichsweise gering ausfällt. Kein Wunder bei der Volatilität. Immerhin schreibt das „Handelsblatt”, dass bei der ersten Transaktion eine Pizza noch für 5.000 Bitcoin den Besitzer wechselte, heute kostet ein einzelner Bitcoin über 50.000 Euro. Das würde deutlich besser klingen, wäre der Kurs nicht erst vor wenigen Tagen um 10.000 Euro gesunken. Doch steht der Bitcoin nicht für den gesamten Krypto-Sektor.
Immer mehr scheint sich dieser darum im Mainstream zu etablieren. So berichtet das „Handelsblatt”, dass nun auch die ganz großen Player der Payment-Szene vom Krypto-Trend profitieren wollen. Kann man bislang nur in trendigen Nischen mit Bitcoin und Co. bezahlen, soll dies bald für Millionen normaler KundInnen alltägliche Möglichkeit sein.
Weg vom Nerd-Image, so beschreibt es auch „Paymentandbanking” in dieser Woche. Laut dem Artikel sind Krypto-Werte und Wertpapiere durch den Neobroker-Boom verschmolzen. Künftig würden aus „Zockern vernünftige Anleger” und Krypto-Werte ein Teil klassischer Anlageinstrumente.
Bis es soweit ist, wartet die Krypto-Szene aber weiter mit Innovationen auf, etwa dem Krypto-Gaming. Auch dabei geht es um viel Geld, immerhin hat sich Gaming an sich zu einer Industrie entwickelt, die die Filmbranche bisweilen vor Neid erblassen lässt. Das gilt nicht nur für die Produkte, sondern vor allem für Plattformen. So haben die Investoren der Blockchain-Gaming-Plattform Forte gerade gezeigt, was sie vom Krypto-Hype halten – und 725 Millionen US-Dollar springen lassen.
handelsblatt.com, faz.net, paymentandbanking.com, coindesk.com
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– Fintech-News Deutschland –
Gegenwind für Neobroker: Gerade erst war der Neobroker Trade Republic mit einer Studie in die Offensive gegangen, die verdeutlichen soll, dass das Unternehmen mit seinem Geschäftsmodell im besten Interesse der Kunden handelt. Wenn allerdings „Finanz-Szene“ den Entwurf zur Reform der Europäischen Finanzmarktverordnung richtig interpretiert, ist eben dieses Geschäftsmodell von Trade Republic, aber auch anderen Mitbewerbern, in Gefahr. Demnach könnte die Annahme von Provisionen von Drittparteien im Zusammenhang mit Wertpapierordern künftig untersagt sein. Sollte es soweit kommen, wäre das ein herber Schlag für Neobroker, für die das einen bedeutenden Anteil am Geschäftserfolg bedeutet. finanz-szene.de, handelsblatt.de
Teenagerbank sammelt vier Millionen Euro: Das Fintech Pockid bietet Einsteiger-Banking für junge Erwachsene. So können Eltern etwa die Ausgaben ihrer Teenie-Kinder im Blick halten. Eine ähnliche Idee trieb ursprünglich auch die N26-Gründer an. Pockid startete Anfang des Jahres und wird mittlerweile mit 16 Millionen Euro bewertet. financefwd.com
Neue Lust auf Aktien: Lange galt Deutschland als das Land der Wertpapier-Skeptiker – spätestens nach den traumatischen Erfahrungen rund um die T-Aktie- vor fast genau 25 Jahren ging die Telekom an die Börse, es folgte ein beispielloser Fall, der viele deutsche Anleger nachhaltig davon überzeugte, dass Wertpapiergeschäfte einer Lotterie gleich kommen. Möglicherweise aber haben Neobroker und ETF-Trend ein Umdenken bewirkt. Zumindest laut einer Studie der Social-Trading-Plattform Wikifolio entdecken gerade jüngere Anleger ihre Lust auf Wertpapiere. Eine Zocker-Generation scheint aber nicht zu entstehen. Immerhin gibt ein großer Teil der Befragten an, mit den Anlagen für das eigene Alter vorsorgen zu wollen. cash-online.de
Wirecard will EY verklagen: Dass es bei der Wirecard-Prüfung durch EY nicht ganz optimal gelaufen ist, wurde auch im finletter häufig thematisiert. Nun scheinen die Beteiligten in dieser Sache aber kurz vor der Eskalation zu stehen. Diverse Medien berichteten in den vergangenen Tagen, dass der Insolvenzverwalter im Wirecard-Prozess nun prüft, ob Schadensersatzansprüche gegen EY eingeklagt werden können. finance-magazin.de, faz.net
Plan3t will Fintech werden: Bislang spornt das Hamburger Start-up Plan3t seine KundInnen durch Belohnungen an, nachhaltiger zu wirken. Mit einer Art Gamification, die den ökologischen Fußabdruck reduzieren soll, motiviert die App seine Nutzer. Nun konnte eine Dreiviertel Millionen Euro an frischem Kapital gesammelt werden. Die neue Liquidität soll nun den nächsten Schritt möglich machen – den Schritt hin zum Fintech. Mit der Verknüpfung eines Bankkontos sollen so künftig alle KundInnen bei allen Transaktionen sehen können, was diese für die Umwelt bedeuten. paymentandbanking.com
N26 stellt USA hinten an: Schon länger war Beobachtern klar, dass die deutsche Neo-Bank in den USA hinter einstmals geschürten Erwartungen zurückbleibt. Nun hat N26 sich offiziell geäußert und deutlich gemacht, dass man auf eine US-Expansion erstmal keine große Ressourcen verschwende. financefwd.com
– Fintech-News International –
Funding-Glück: Nach einem Bericht von Forrester hat die Insurtech-Branche in den ersten drei Quartalen des Jahres 15 Milliarden US-Dollar eingesammelt. Die theoretisch 15 Einhörner verteilen sich dabei auf 472 Deals. 12 Runden hätten im Ergebnis mehr als 100 Millionen Dollar in die Kassen der Unternehmen gespült. Zum Vergleich: im dritten Quartal wurde damit etwa drei Mal so viel Geld eingesammelt, wie im Vorjahreszeitraum. Fast Dreiviertel der Gelder gingen an Insurtechs in den USA. Auf den Plätzen Zwei und Drei folgen demnach Großbritannien und Indien. businessinsurance.com (englischsprachig)
Klarna-Meilenstein: Etwa zwei Jahre nach Einführung der Klarna-Card verkündeten die Schweden nun, dass 700.000 Karten im Umlauf seien. Die Meldung verdeutlicht einmal mehr die Wichtigkeit des deutschen Marktes, immerhin würden 360.000 Karten hierzulande genutzt, 20.000 mehr als im schwedischen Heimatmarkt. In Deutschland hat sich die sowohl die Nutzerzahl, als auch die der Transaktionen, binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. Besonders gerne werde demnach das BNPL-Angebot genutzt, welches eine Zahlung nach vierzehn Tagen ermöglicht. paymentandbanking.com
Bitcoin-Update: Der Bitcoin wird frisiert. Nach drei Jahren komplexer Abstimmung soll die berühmteste Kryptowährung effizienter und anonymer werden. Wesentlich beteiligt ist dabei mit Claus Peter Schnorr ein Mathematiker aus der Bankenmetropole Frankfurt. Die Kehrseite seiner Entwicklung ist die Abnahme an Transparenz. faz.net
Revolut Junior und Apple Pay: Mit 16 Millionen Revolut-Nutzern steht eine gewaltige Basis im Raum, die jüngere Freunde und Familienangehörige vom jungen Revolut-Angebot überzeugen könnten. Nun soll daher eine Kooperation mit Apple Pay dafür sorgen, dass die jungen Kunden kontaktlos zahlen können. In Deutschland funktioniert das ab dem Alter von 16 Jahren. mobiflip.de
Sumup mit eigenem Geschäftskonto: Covid19 hat das Geschäft mit dem bargeldlosen Zahlen gepusht. SumUp will nun offenbar die Gunst der Stunde nutzen und ein noch größeres Stück vom Payment-Kuchen abgreifen. Mit dem Launch eines SumUp-Geschäftskontos, will es Händler künftig noch enger an das Unternehmen binden. Drei Millionen Händler in 34 Ländern zählt das Unternehmen derzeit weltweit zu seinen Partnern. it-finanzmagazin.de
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Das Programm der Fintech Week 2021 steht – insgesamt stehen 24 Events zur Auswahl! Interessierte können am Montag bspw. verschiedene Blockchain-Events besuchen, Dienstag vom CAPinside-CEO erfahren, welch ein Wechselbad der Gefühle ein Unternehmens-Exit mit sich bringt, Mittwoch geht es um Nachhaltigkeit, den Donnerstag gestalten der Finanzplatz Hamburg, Hamburg Invest sowie Gravning international und Freitag geht es bei Star Finanz um das Thema „New Work“. Hier und jetzt den ganz individuellen #fwhh21-Schedule zusammenstellen!
– Neu auf finletter.de –
BLOCKCHANCE 2021 wird Europas wichtigstes Blockchain Event und steht im Zeichen von Klimawandel, Regulierung und Tokenization. Die wichtigsten Fragen zum Event beantwortet BLOCKCHANCE-Gründer und CEO, Fabian Friedrich, im Interview auf finletter.de. [Werbung]
– Treffpunkte –
Agiler IT-Betrieb bei der RCI Banque: In einem einstündigen Live-Event erfahren die Teilnehmer, wie das Unternehmen auf eine zukunftsfähige Infrastruktur gesetzt hat. Dabei wurde die IT als relevanter Faktor des Unternehmenserfolgs identifiziert. 25. November, online.
Trend Micro Winter-Roundtable: In dem virtuellen Event geht es anderthalb Stunden lang darum, wie Unternehmen sich vor IT-Attacken schützen können. Nach einer Einführung, in der die Organisatoren beleuchten, was in naher Zukunft an Sicherheits-Architektur sinnvoll sein könnte, beantworten zwei Speaker des Unternehmens Fragen der Teilnehmer. Der Veranstalter bittet um Anmeldung per Mail. 07. Dezember, online.
Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Event-Kalender auf finletter.de. Hier können Sie uns Tipps für Events geben.
– Wochenendlektüre –
Nachhaltigkeit im Finanzsektor: Der Gründer von Meinfairmögen, Jakob Thomä, hat sich auf nachhaltige Finanzen spezialisiert. Im Interview mit der „FAZ” spricht er über die Öko-Versprechen der großen Finanz-Player und ob es sich dabei um bloße Lippenbekenntnisse oder echte Gamechanger handelt. Außerdem spricht Thomä darüber, was der einzelne Anleger ausrichten kann und warum es Nachhaltigkeit für ihn im Grunde nicht gibt. faz.net
Wirtschaft will den Digi-Euro: Einer Bitkom-Studie zufolge sind vier von fünf Unternehmen dafür, dass die EZB einen digitalen Euro ermöglicht. Erst kürzlich hatte diese eine zweijährige Evolutionsphase angekündigt. Die Unternehmen gehen demnach davon aus, dass ein digitaler Euro das Umsetzen geldpolitischer Instrumente erleichtert. Vor allem aber hätte der digitale Euro präventive Wirkung, da sonst andere staatliche oder private Digitalwährungen die Gefahr mit sich brächten, die europäischen Werte zu untergraben. der-bank-blog.de
Defi-Vormarsch: Distributed Ledger- Technologie und die Blockchain – für viele immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Dennoch kann es lohnen, sich mit der Materie zu beschäftigen. Denn auch laut diesem Artikel aus dem „Bank-Blog” verändert die damit einhergehende „Tokenisierung” die gesamte Branche. Dabei bezieht sich der Autor auf ein kürzlich veröffentlichtes Whitepaper der Frankfurter Goethe-Universität. Es gehe demnach nämlich nicht nur um Bitcoin und Co, sondern um eine grundlegende Veränderung im Bereich der „Handelsplattformen, Kapitalmärkte oder Unternehmensfinanzierungen.” der-bank-blog.de
Fintechs in Hamburg: Kurz bevor aus eigenem Hause die 2G-Variante der Fintech Week ansteht, wirft das Portal ein Schlaglicht auf den Finanzplatz Hamburg. Dabei nimmt es Bezug auf den kürzlich erschienenen German FinTech Report und kommt zu einem positiven Ergebnis für den „dynamischen Gründungsstandort”. hamburg-startups.net
Bargeldloses Stadion: Als vor einigen Jahren die ersten Stadien der Fußball-Bundesligen Kartenzahlungen einführten, sorgte das für Skepsis bei dem ein oder anderen Stadiongänger. Seither hat sich einiges getan. Der Artikel im „IT-Finanzmagazin” gibt eine Übersicht, welche Stadien welche Konzepte bereit halten. Eher im Nebensatz erwähnt es dabei das Rhein-Energie-Stadion im Kölner Stadtteil Müngersdorf. Dort ist das Bargeld nun vollständig verbannt. Drei weitere Stadien werden zusammen mit den Kölnern genannt, wenn es um die womöglich zukunftsweisende Bluecode-Technologie zur Bezahlung der Stadionwurst geht. it-finanzmagazin.de
Pandemie als Wendepunkt für Banken: Dass die Pandemie für Finanzinstitute richtungsweisende Auswirkungen hatte, ist häufig diskutiert worden. Dieser Beitrag beleuchtet aber eine spezifische Seite. Demnach hätten die europäischen Institute noch vor kurzem einer Art Dornröschenschlaf gefrönt, während sie den US-Konkurrenten in Sachen Rentabilität nicht das Wasser reichen konnten. Nun sei man in Europa aufgewacht und habe strukturelle Probleme angegangen, was nun in sechs Quartalen in Folge dazu geführt habe, dass die Gewinnschätzungen übertroffen worden seien. cash.ch
API’s machen den Weg frei: Der Wandel der Kundenbedürfnisse zu mehr digitalen Services steht fest und passiert schneller, als Banken reagieren. Die Zeit drängt, zum Orchestrator eines digitalen Ökosystems zu werden. der-bank-blog.de [gesponsert]
– Meist gelesen im vergangenen finletter –
… war der Beitrag zur Geschlechter-Diversität in deutschen Fintechs. berlin-finance-initiative.de
– Das Beste zum Schluss –
Die Trump-Fonds: Ein Unternehmen, dass sich Nachhaltigkeitszielen verschreibt, ist heutzutage eher die Regel als die Ausnahme. Für einen launigen Rausschmeißer aus dem dieswöchigen finletter würde es da vielleicht nicht mehr reichen. Anders sieht das aus, wenn ein ehemaliger JP Morgan-Banker genau das Gegenteil will. Der Trump-Fan setzt mit einem neuen Fonds ein Zeichen gegen die seiner Meinung nach nervige politische Korrektheit. Er will Gewinnmaximierung wieder in den Vordergrund stellen. Ein Hoffnungsschimmer für die hier angeprangerte Fraktion der „Gutmenschen”: die politische Hetze verfängt in der Finanzbranche nicht so gut wie in der amerikanischen Politik: bisher sind die neuen konservativen Fonds ein Flop, keiner überschreitet die 35 Millionen-Dollar-Hürde. cash.ch