Zwei Deutsche starten Fintech-Revolution
Auf den ersten Blick ist DAO ein Weltrekord im Crowdfunding gelungen und so lauteten auch die ersten Meldungen in dieser Woche: Umgerechnet mehr als 140 Millionen US-Dollar hat der digitale Fonds von der Crowd eingesammelt. Genau genommen sind es zwölf Millionen Ether, so heißt die Kryptowährung, in der das Crowdfunding durchgeführt wurde. Die Crowdfunder sollen absofort demokratisch bestimmen, in welche Projekte das Geld investiert wird. Zum Beispiel werfen in der ersten Runde auch die Entwickler von DAO – zwei deutsche Programmierer und der Programmierer der Ether-Währung – ihre Start-up-Idee in den Hut. Hinter dem Weltrekord allerdings steckt eine noch viel größere Meldung, die zum Beispiel die „Zeit“ dazu veranlasst, von einer „Fintech-Revolution“ zu sprechen: DAO, kurz für Decentralized Autonomous Organisation, basiert komplett auf Smart Contracts, also der Blockchain-Technologie. Es handelt sich um die erste komplett digitale Firma, die sich jeglicher staatlicher Kontrolle entzieht. Es gibt keine Chefs und niemanden, der verklagt werden kann. Letztlich aber auch keine Interessensvertretung der Crowdfunder – ein Problem, das gerade in der Szene viel diskutiert wird.
Zeit, Techcrunch, Handelszeitung (Fintech-Revolution), Gründerszene, Coinspondent (Weltrekord), DAO-Website
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Was sollten FinTechs im Dialog mit der Öffentlichkeit beachten? Was ist der richtige Kommunikationsmix und wer sind die wichtigsten Multiplikatoren für FinTechs? Die Münchner PR-Agentur cocodibu berät. cocodibu.de/FinTech-PR
– DACH News –
Cashcloud-Aktie bricht ein: Die Bafin warnt Verbraucher vor in die Irre führenden Informationen in einer E-Mail-Kampagne, mit der derzeit die Aktie der Cashcloud AG beworben wird. Am Freitag ging das Papier um 20 Prozent in den Keller. Handelsblatt.com, bafin.de
GLS Bank steigt bei Better Payment ein: Der Bank gehören jetzt knapp zehn Prozent des Zahlungsdienstleisters für sozial-ökologischen Ecommerce. IT Finanzmagazin
Sutor Bank kooperiert mit Growney: Der junge Robo-Advisor bietet über die Schnittstelle der Hamburger Privatbank fünf Anlage-Portfolios an. Growney nutzt als erstes Fintech die neue Anlage-Schnittstelle der Bank. IT Finanzmagazin, Finews.ch, Pressemitteilung
Stampay ist jetzt ein Fintech: Das Start-up aus Augsburg erweitert sein digitales Bonussystem um eine Bezahlfunktion auf Prepaid-Basis. Location Insider
Wirecard wird Curve-Partner: Das deutsche Finanzinstitut wird Teil der Alle-Bankkarten-in-einem-Lösung aus London. In dieser Woche hat das Londoner Start-up mit American Express jedoch auch einen Kooperationspartner verloren. Pressemitteilung, Financial Times (American Express)
Neue Insuretech-Start-ups: Donnerstag sind die Haftpflichthelden aus Hamburg an den Start gegangen. FinanzRitter bietet eine vollautomatisierte, kostenlose Versicherungsberatung. Versicherix aus der Schweiz will bald als P2P-Versicherer starten, bei dem man Geld spart, wenn man sich mit Freunden gemeinsam versichert. haftpflichthelden.de, Deutsche Startups (FinanzRitter), Deutsche Startups (Versicherix)
– International –
MyBucks sagt Börsengang ab: Das afrikanische Fintech will vorerst doch nicht an die Börse (finletter berichtete). Die „Wirtschaftswoche“ spekuliert, dass die Entscheidung etwas mit dem Absturz von Lending Club zu tun haben könnte, der Investoren gerade den Appetit auf Fintech-Aktien verdorben habe. WiWo
Google verbietet Werbung für Kurzzeitkredite: In einem Blogbeitrag erklärt das Unternehmen, warum es in seinem Werbenetzwerk Adwords künftig keine Anzeigen mehr für so genannte „Payday loans“ geben wird. Google-Blogbeitrag, Heise
Leonteq macht Fintech-Forschung in Singapur: Der Schweizer Finanzdienstleister hat ein Innovationslabor in er Finanzmetropole eröffnet. Grund für die Standortwahl sind die laut Leonteq großen Bemühungen Singapurs, das Thema Fintech voranzutreiben. Handelszeitung
Neues Blockchain-Lab: Die Unternehmensberatung Deloitte plant ein Innovationslabor für rund 50 Entwickler und Designer in Dublin. Hier sollen Finanzdienstleistungen der Zukunft auf Basis von Blockchain entwickelt werden. Finextra
Blockchain-Konsortium wächst Richtung China: Der chinesische Versicherer Ping hat sich als erstes Finanzunternehmen des Landes dem Banken-Zusammenschluss rund um das New Yorker Start-up R3 CEV angeschlossen. Das als R3 bekannte Konsortium möchte einen gemeinsamen Blockchain-Standard entwickeln. Coindesk
– Treffpunkt –
Between the Towers Spezial: „Mind 4.0 – Wie smarte Produkte und innovative Technologien unser Denken verändern“, lautet das Thema des Abends. 7. Juni, Frankfurt. Anmelde-Seite
Digital Banking: finletter ist beim Bitkom Fachkongress zur Digitalisierung im Bankensektor als Medienpartner dabei. 8. und 9. Juni, Berlin. Event-Website
Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Veranstaltungskalender auf finletter.de.
– Wochenendlektüre –
Wer hat Angst vor Blockchain? Boris Janek hat in seiner aktuellen finletter-Kolumne eine Antwort. finletter
New Players Network: Zum Start ihres Netzwerks, das Versicherungsbranche und Insuretechs zusammenbringen sollen, präsentieren die Versicherungsforen Leipzig einen Überblick der deutschsprachigen Insuretech-Branche. newplayersnetwork.jetzt, Insuretech-Übersicht (PDF)
#Studienalarm I: Über Schweizer Crowdfunding-Plattformen wurden im Jahr 2015 27,3 Millionen Franken vermittelt – 73 Prozent mehr als im Vorjahr. Das geht aus dem Crowdfunding-Bericht der Hochschule Luzern hervor. Überblick, komplette Studie (PDF), Deutsche Mittelstands Nachrichten
#Studienalarm II: Investments in Fintech sind im ersten Quartal 2016 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2015 um bemerkenswerte 96 Prozent angestiegen. Diese und weitere Ergebnisse finden sich im „Pulse of Fintech“-Quartalsreport von KPMG und CB Insights. cbsinsights.com, Wiwo, Handelsblatt
– Meist gelesen in der letzten Woche –
…war Heinz-Roger Dohms‘ Suche nach dem Geschäftsmodell deutscher Fintech-Unternehmen. Capital
– Das Beste zum Schluss –
Oder auch: Das Wertvollste zum Schluss. Transfer Wise ist jetzt ein Fintech-Einhorn. Nach einer neuen Finanzierungsrunde in Höhe von 26 Millionen US-Dollar hat das Start-up die magische Marke geknackt. Laut „TechCrunch“ werden die Londoner damit mit 1,1 Milliarden Dollar bewertet. Techcrunch