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Der Krypto-Game-Diebstahl
Es ist einer der größten Coups Krypto-Krimineller überhaupt. 620 Millionen US-Dollar wechselten in dieser Woche die Besitzer. Unbekannte Täter nutzten hierfür ein Computerspiel, das bereits im letzten finletter thematisiert wurde: Axie Infinity. Im letztwöchigen Rausschmeißer ging es darum, dass Menschen rund um den Globus ihr Haupteinkommen in der Mikroökonomie des Games generieren und hierzu mit Kryptowährungen arbeiten.
137.600 Einheiten der Krypto-Währung Ether konnten die Täter jetzt ergaunern, dazu über 25 Millionen US-Dollar in Stablecoins. Möglich war das, weil die Krypto-Täter es im Spiel auf Nodes abgesehen hatten. Diese werden im Spiel genutzt, die Belohnung im Spiel, etwa nach dem Verkauf eines Fantasie-Tieres, in Bar- oder Krypto-Geld zu tauschen. Eine Idee, die verfängt. Nach Angaben des Spiele-Entwicklers Sky Mavis wird das Krypto-Game von 2,5 Millionen Spielern gezockt – täglich.
Bemerkenswert ist auch, dass der gigantische Krypto-Betrug erst am Dienstag auffiel. Durchgezogen wurde der Krypto-Diebstahl bereits am 23. März. Auch wenn der Fall wegen des Game-Bezugs besonders spektakulär wirkt, einzigartig ist er nicht. Erst im Dezember wurden Coins und Token im Wert von 200 Millionen US-Dollar auf der Krypto-Börse Bittsmart entwendet. Bereits im vergangenen August erbeuteten Hacker auf der Polynetwork-Plattform Krypto-Währungen – ebenfalls im Wert von 600 Millionen US-Dollar. Insgesamt soll sich der Schaden durch Krypto-Gaunereien im vergangenen Jahr auf 14 Milliarden US-Dollar belaufen.
Der neuerliche Fall ist nach Ansicht des von „BTC-Echo“ Krypto-Experten Peter Grosskopf ein Rückschlag für das Image des Krypto-Sektors. Dabei geht es sicherlich in erster Linie um Sicherheitsbedenken. Nicht ausgeschlossen aber, dass sich der aktuelle Fall entwickelt wie damals der Betrug bei Polynetwork. Damals zahlte der Täter die Summe im Anschluss wieder zurück und machte eine Schnitzeljagd aus seiner Identität. So einen schlechten Scherz wünscht man sich nun wohl auch.
handelsblatt.com, dasinvestment.com, finews.ch, faz.net, techcrunch.com, btc-echo.de
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– Fintech-News Deutschland –
Italienisches Neukundenverbot für N26: Die schlechten Nachrichten rund um die Berliner Smartphone-Bank reißen nicht ab. Die Notenbank Italiens sieht offenbar Nachholbedarf in Sachen Geldwäschebekämpfung. Bis hier etwas geschehen ist, darf N26 vorübergehend keine neuen Kunden mehr in Italien generieren. Ein weiterer Nackenschlag rund um das Wachstum des Fintechs, das durch die deutsche Aufsicht auch hierzulande zumindest mit einem Wachstums-Deckel von 50.000 Neukunden monatlich belegt wurde. Doppelt heikel wirkt da, dass der Wagniskapitalgeber Allianz X bereits vor den News aus Italien Bedenken äußerte. So sagte Allianz-X-Chef Cetin: „Die Wachstumsschmerzen sind nicht gut.“ Bezogen war dies auf die Probleme in Deutschland. Die aus Italien dürften Cetin nicht unbedingt beruhigen. financefwd.com, businessinsider.de, handelsblatt.de
Solarisbank holt Ex-Klarna-Kopf: Jens Lütcke wurde in dieser Woche als neuer Deutschland-Chef des Berliner Fintechs vorgestellt. Die Position wurde neu geschaffen. Auch darüber hinaus kommt es zu Umstrukturierungen bei der Solarisbank. So wurden ganze Geschäftseinheiten, wie Digital Banking oder Lending abgeschafft. Stattdessen sollen künftig die vier Länderchefs aus Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien mehr Einfluss haben. finanz-szene.de
Getsafe will expandieren: Im vergangenen Jahr konnte der Digital-Versicherer Getsafe die aktive Kundenzahl auf 300.000 schrauben. Durch das Wachstum und zudem beantragte Lizenzen in mehreren Ländern, will Getsafe nun weiter expandieren. Beispielsweise bringt das Insurtech in Großbritannien eine neue Wohngebäudeversicherung auf den Markt. cash-online.de
Insurlab-Vorsitz zu vergeben: Nachdem Mathias Bühring-Uhle seinen Rücktritt als Vorsitz des Insurlab angekündigt hat, soll Ende April eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gewählt werden. Insurlab ist eine Branchen-Initiative, die beispielsweise bei der Vernetzung von Insurtechs und Wissenschaft behilflich sein soll. cash-online.de
Moonfare sammelt: Einer britischen Beteiligungsgesellschaft verdankt das deutsche Fintech Moonfare einen Geldregen von 35 Millionen US-Dollar. Mit dem frischen Kapital will man bei Moonfare das internationale Geschäft ausbauen und beispielsweise kurzfristig ein Büro in Singapur öffnen. fondsprofessionell.de
Gelddrucker glauben an Digitalwährungen: Bislang ist Bargeld das Geschäft der Druckerei Giesecke+Derivant. Dort sieht man künftig aber nicht mehr nur das physisch vorhandene, sondern vor allem auch das digitale Geld auf dem Vormarsch. Wenngleich sich die EU hier noch recht schwer tut, nennt der Artikel diverse Beispiele, wo man auf dem Gebiet schon deutlich weiter ist. Hier möchte man bei Giesecke+Derivant rechtzeitig mit von der Partie sein. Derzeit läuft beispielsweise ein Vorabtest für den digitalen Cedi, der Währung im westafrikanischen Ghana. handelsblatt.com
– Fintech-News International –
Klarna Kosma ist da: Mit dem neuen Kosma-Angebot will Klarna nicht mehr nur selbst erfolgreiches Fintech sein, sondern auch anderen Fintechs auf die Sprünge helfen. Bei der eigenständigen Geschäftseinheit handelt es sich um eine Plattform für Finanz-Unternehmen. Über Knoten haben so beispielsweise Fintechs Zugang zu 15.000 Banken in zwei Dutzend Ländern. So will Klarna das Wachstum der anhängenden Fintechs beschleunigen. it-finanzmagazin.de
Kreml-Krypto: Seit Beginn von Putins Überfall auf die Ukraine wird auch die Rolle von Krypto-Währungen in dem Zusammenhang beleuchtet. In diesem „BTC-Echo“-Artikel wagt sich der Autor an eine Einschätzung, ob Russland über den Krypto-Umweg tatsächlich wirksam westliche Sanktionen umgehen kann. Das Ergebnis ist zweischneidig. Zwar könnte ein Setzen auf Krypto den russischen Rubel weiter abwerten, doch stelle umgekehrt staatliches Mining von Bitcoin durchaus einen relevante Möglichkeit der russischen Regierung dar. Immerhin umgehe der Iran so bereits seit längerem Sanktionen. btc-echo.de
Yokoy überzeugt Investoren: Das schweizerische Fintech Yokoy hat eine Kapitalspritze in Höhe von 73 Millionen Euro erhalten. Die Runde wurde angeführt vom US-Investor Sequioia. Yokoy bietet Unternehmen Spesenabrechnungen und Kreditkarten für die Mitarbeiter an. In dem Segment wird das Marktvolumen laut Artikel insgesamt auf 180 Milliarden Euro geschätzt. business-insider.de
Gefahr für DeFi: Laut „BTC-Echo“ ist diese Nachricht zum Ende der finletter-Woche eine Hiobsbotschaft. Bereits vorab äußerte man sich auf dem Portal besorgt über die nun erfolgte Abstimmung im EU-Parlament, bei der es um den Transfer of Funds Regulation (TFR) ging. Teile des Papiers bedürfen wohl noch der Interpretation, augenscheinlich aber könnte demnach praktisch das Verbot von unhosted wallets erfolgt sein, was den aufkommenden DeFi-Sektor erheblich einschränken würde. Unklar ist jedoch nachwievor, wie viel aus dem Entwurf schließlich übernommen und umgesetzt werden soll. btc-echo.de
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Sie beschäftigen sich mit nachhaltigen Finanzen? Dann besuchen Sie zebramagazin.de und bleiben Sie informiert über die wichtigsten Entwicklungen zu Tech, Investment und Regulatorik im Bereich Sustainable Finance.
– Treffpunkte –
Sustainable Finance: Passenderweise im Berliner Umweltforum soll diese Bafin-Veranstaltung in Präsenzform stattfinden. Thematisch wird es um Regulierungsfragen rund um Nachhaltigkeit im Finanzwesen gehen. In erster Linie Geschäftsleitungen und Beschäftigte von Kreditinstituten, Versicherungen und Wertpapierfirmen sowie Wissenschaftler sollen von dem gemeinsamen Austausch profitieren. 13. September, Berlin
Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Event-Kalender auf finletter.de. Hier können Sie uns Tipps für Events geben.
– Wochenendlektüre –
Stablecoins im Video: Bei dem Artikel handelt es sich im Grunde um eine Inhaltsangabe des ebenfalls angehängten Videos, in dem es unter dem Hashtag #CryptoFriday um eine Übersicht über Grundstrukturen von Stablecoins geht und um den Unterschied zwischen zentralen und dezentralen Vertretern. paymentandbanking.com
Wo steht deutsche Wirtschaft bei Blockchain: Deutschland ist ein digitales Entwicklungsland. Das Vorurteil hält sich zumindest hartnäckig und wurde nach der damaligen “Neuland”-Aussage der Bundeskanzlerin Merkel nicht nur im Netz spöttisch befeuert. Anders könnte es nun bei der Blockchain-Technologie laufen, da hier noch einiges an Entwicklung möglich scheint. Tatsächlich scheint über die Hälfte der hier befragten Unternehmen die Technologie als “unterschätzt” einzustufen. Zudem berichten jene Unternehmen, die die Blockchain bereits bespielen, sehr positiv von deren Einsatz. Dennoch scheint quantitativ noch Luft nach oben. Nicht für jeden mag die Blockchain gleich relevant sein oder werden, aber besonders im Bereich Finanzen können sich drei von vier der Unternehmen, die sich mit der Thematik befassen, vorstellen, aktiv zu werden. der-bank-blog.de
Diese Fintechs wurden von deutschen Banken akquiriert: Immer wieder geht es in der Finanz-Berichterstattung auch um die Frage, ob klassische Banken und Fintechs sich ergänzen oder in Konkurrenz zueinander stehen. Einige Banken scheinen beides in so manchem Fintech zu sehen und kaufen es dann konsequenterweise. Drei für ihn relevante Fälle zählt der Autor in den letzten Monaten. Diese und einige weitere listet er in diesem Artikel auf. financefwd.com
Digitalisierung einer Sparkasse: Es klingt wie die Geschichte des kleinen gallischen Dorfes, dass sich seit jeher nicht einfach der römischen Eroberung unterwirft. Nur ist es kein gallisches Dorf, sondern die Bremer Sparkasse, die sich laut Artikel seit Jahren nicht damit zufrieden gibt, was der Sparkassenverbund an IT-Lösungen bereitstellt. Im „Finanz-Szene“-Podcast erzählt Digital-Vorstand Pranjal Kothari, wie die Sparkasse Bremen sich digitalisiert, um auf lange Zeit wettbewerbsfähig zu bleiben. finanz-szene.de
ETF in Krisenzeiten: Einige Fintechs haben zuletzt von der steigenden Beliebtheit des Aktienhandels und der steigenden Bereitschaft zum Trading profitiert – besonders ETF werden hier immer wieder als Investment-Ziel genannt. Im wöchentlich erscheinenden „FAZ“-Finanzen & Immobilien- Podcast geht es diesmal darum, wie ETF-Anleger auf die derzeitigen Krisen sinnvoll reagieren können. faz.net
Die 10 wichtigsten Hauptbanken der Deutschen: In vielen Beiträgen wird das Ende des Hausbankprinzips verkündet. Doch noch kann davon keine Rede sein, wie eine exklusive Analyse des Bank Blogs zeigt. Eine Mehrheit der Deutschen vertraut beim Girokonto auf eine traditionelle Hauptbank. der-bank-blog.de [gesponsert]
– Meist gelesen im vergangenen finletter –
… war der Artikel über die Anzahl der deutschen Girokonten. der-bank-blog.de
– Das Beste zum Schluss –
Messi in der Krypto-Welt: 20 Millionen US-Dollar in drei Jahren. Eine Bezahlung, von der die meisten Fußballprofis weltweit auch in Zeiten exorbitanter Spielergehälter nur träumen können. Der beste Fußballer des vergangenen Jahrzehnts streicht so viel nun für eine Werbepartnerschaft ein. Bei dieser geht es auch um viel Geld. Lionel Messi wirbt nun für Socios.com, ein Fan-Token-Unternehmen, auf dessen Plattform Fußball-Fans NFT austauschen können. Die sind nicht nur digitaler, sondern in der Regel auch teurer als die guten alten Panini-Sticker. Messi macht nun also in Krypto – für die Zahlung der 20 Millionen allerdings bevorzugte er diesmal klassische Währungen. dasinvestment.com