Berliner Fintech Mambu ist nach Finanzierungsrunde Einhorn
Das neue Fintech-Jahr startet mit einem Deal, der Mambu in die Riege der Unicorns aufsteigen lässt. In einer Finanzierungsrunde hat sich das Berliner Startup 110 Millionen Euro von Investoren geholt und wird nun eigenen Angaben zufolge mit 1,7 Milliarden Euro bewertet. Ein gigantisches Wachstum, wenn man bedenkt, dass finanz-szene.de den Unternehmenswert im März 2019 noch auf rund 150 Millionen Euro geschätzt hatte.
In der aktuellen Finanzierungsrunde ist der Wachstumsfinanzierer TCV Hauptinvestor. Er hat auch Firmen wie Netflix, Airbnb, Spotify oder Flixbus im Portfolio. Außerdem gaben Tiger Global, Arena Holding und FT Partners sowie die bestehenden Mambu-Investoren Bessemer Venture Partners, Runa Capital und Acton Capital Geld.
Die neue Bewertung macht das Fintech, das bislang oft als Geheimtipp gehandelt wurde, zu einem der wertvollsten Unternehmen des Landes. So hatte beispielsweise Fritz Oidtmann, der Managing Partner bei Acton Capital, Mambu erst vor wenigen Tagen auf die Startup-Watchlist 2021 beim Business Insider gesetzt. Er begründete das damit, dass die Software-Lösungen von Mambu bei etablierten Finanzinstituten aufgrund des Innovationsdrucks, der durch die Coronapandemie beschleunigt wurde, so gefragt seien wie nie.
Das Unternehmen bietet den Kunden ein Kernbankensystem nach einem Baukastenmodell als Cloud-Lösung an. Zu den Kunden gehören sowohl Fintechs wie beispielsweise N26 als auch Banken wie etwa Santander. Mit dem Geld will Mambu nun seine Plattform ausbauen und sein Team bis 2022 verdoppeln – dann würden über 1000 Menschen bei dem Fintech arbeiten. Ein Geheimtipp für Watchlists ist Mambu nun endgültig nicht mehr.
mambu.com, manager-magazin.de, cnbc.com, finanz-szene.de, businessinsider.de
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In der aktuellen GOLDILOCKS-Ausgabe zum Thema „Sustainable Finance“ stehen die Entwicklungen am Fintech-Markt, die sich aus Nachhaltigkeitszielen ergeben, die Rolle von Sustainable Fintechs und Handlungsmöglichkeiten für etablierte Banken und Sparkassen im Fokus. Dies und mehr in der neunten GOLDILOCKS-Ausgabe.
– Fintech-News Deutschland –
Deutsche Bank holt Sybille Strack von Kontist: In ihrer neuen Funktion als „Chief Growth Officer“ verantworte die Ex-Co-Geschäftsführerin des Fintechs seit dem 1. Januar das Geschäftskundensegment Bizbanking der Deutschen Bank. In der Sparte hatte die Bank im vergangenen Jahr die konzernweiten Aktivitäten mit Selbstständigen und kleineren Unternehmen gebündelt. Die Deutsche Bank hatte in den vergangenen Monaten eine Reihe von Fintech-Experten zu sich geholt. handelsblatt.com. it-finanzmagazin.de
N26 erhält Banklizenz für Brasilien: Das Berliner Startup dürfte nach einer langen Wartezeit nun auf dem Massenmarkt im Land starten. Denn im Dezember hatte die Banking-App die Lizenz von der Zentralbank erhalten. Ursprünglich war der Launch für Ende 2020 geplant gewesen, nun wolle N26 erst gegen Ende des ersten Quartals dieses Jahres Einzelheiten zum Start bekannt geben. Der Marktantritt könnte die Berliner zu einer der größten Digitalbanken der Welt machen. financefwd.com, fintechfutures.com
Revolut will auf deutschem Markt angreifen: Europas größte Digitalbank hat im November 2020 zum zweiten Mal eine schwarze Null geschrieben. Deshalb sollen nun die vorübergehend eingestellten Expansionspläne wieder verfolgt werden, heißt es. Konkret handelt es ich dabei um die Märkte Brasilien, Mexiko und Philippinen. Doch auch in Deutschland soll neues Personal eingestellt werden. Auf dem wichtigen Markt hierzulande hat die Digitalbank bislang Schwierigkeiten. handelsblatt.com
PEAC Finance Group erhält Bankenlizenz: Mit der im Dezember 2020 von der BaFin erteilten Lizenz will die PEAC Bank in das Privatkundeneinlegegeschäft starten und ein Kreditinstitut werden. Für den Vertrieb des Einlagengeschäfts wird das Hamburger Unternehmen zunächst exklusiv mit der Plattform weltsparen.de zusammenarbeiten. Dort können Kunden künftig die Zinssätze für die Festgeldanlagen einsehen. Die Bankenlizenz soll es dem Unternehmen zudem künftig vereinfachen, auf anderen europäischen Märkten zu agieren. Eigenen Angaben zufolge hat die PEAC Finance Group bislang 60.000 kleine und mittelständische Kunden. Pressemittelung per E-Mail
Redaktioneller Hinweis: In einer früheren Version war von „dem Fintech weltsparen.de” die Rede. Bei weltsparen.de handelt es sich aber natürlich um ein Produkt des Fintech-Unternehmens Raisin. Wir haben das korrigiert.
– Fintech-News International –
Populäres Fintech Cash App sucht Personal in Europa: Das gehypte und mit 100 Milliarden US-Dollar bewertete Unternehmen will scheinbar in den europäischen Markt expandieren. Denn die Payment-Firma sucht einen erfahrenen „European Operations Manager“. Mit der Cash App lassen sich kleine Geldbeträge hin- und herschicken, das sogenannte Peer-to-Peer-Payment (P2P). Die Besonderheiten des Fintechs liegen allerdings in den Zusatzfunktionen, im jungen Design und im Marketing. Dabei arbeitet das Unternehmen etwa mit dem Rapper Travis Scott oder mit der TikTokerin Addison Rae zusammen und erreicht so eine junge Zielgruppe. financefwd.com
Max Levchin könnte durch den Börsengang von Affirm Milliardär werden: Der „Buy now, pay later“-Dienst soll beim geplanten Börsengang an der Nasdaq eine Bewertung von knapp über 9 Milliarden US-Dollar erwarten. Damit wären die Aktien von Gründer und CEO Levchin etwas mehr als eine Milliarde Dollar wert. Nach Elon Musk, Peter Thiel und Reid Hoffmann wäre Levchin der vierte Milliardär der sogenannten Paypal-Mafia. cnbc.com, finextra.com
Trump verbietet Bezahldienste Alipay und WeChatPay: Das Verbot von acht Apps aus China begründet die Regierung mit einer Gefährdung der nationalen Sicherheit durch Spionage der chinesischen Regierung. Allerdings tritt der Erlass, der dann auch die Nutzung von Alipay und WeChatPay in den USA verbieten würde, erst in rund sechs Wochen offiziell in Kraft und könnte deshalb noch vom gewählten Präsidenten Joe Biden aufgehoben werden. reuters.com
Neuer VC-Fonds der Europäischen Kommission führt erste Investitionsrunde durch: Der European Innovation Council Fund wurde 2020 aufgelegt und hat nun 178 Millionen Euro an 42 europäische Startups verteilt. Die Beträge liegen zwischen 500.000 und 15 Millionen Euro. Geowox, das automatisiert Immobilien bewertet, gehört zu den ersten Firmen, die Geld erhalten haben. Für weitere 117 Unternehmen laufen derzeit Prüfverfahren für ein Investment. ec.europa.eu
Jack Ma ist nach Ant-Untersuchungen verschwunden: Seit zwei Monaten ist der chinesische Milliardär und Gründer der Alibaba-Gruppe nicht mehr öffentlich gesehen worden. Zuvor hatte die chinesische Regierung Kartellermittlungen gegen Alibaba eingeleitet und so den Mega-Börsengang des Fintechs Ant verhindert. Berichten zufolge hatte Ma Ende Oktober 2020 eine kontroverse Rede gehalten. Darin hatte er unter anderem das Regulierungssystem im Land innovationshemmend genant. Kurze Zeit später begannen die Ermittlungen. businessinsider.com, finance.yahoo.com
– Treffpunkte –
Frankfurt Digital Finance: Top-Führungskräfte, Investoren, Unternehmernehmerinnen, Akademiker und politische Entscheidungsträgerinnen diskutieren über die Zukunft der Finanzindustrie. Der thematische Fokus liegt in diesem Jahr unter anderem auf „Customer Experience & Gaming“. „Payment“ oder „Female Entrepreneurs & Fintech Investment“. 3. Februar, online
Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Event-Kalender auf finletter.de. Wir versuchen, den Kalender in Corona-Zeiten regelmäßig zu updaten, um nicht versehentlich auf eine abgesagte Veranstaltung hinzuweisen. Schicken Sie uns gerne eine E-Mail, falls Sie einen Hinweis haben.
– Wochenendlektüre –
So geht es der Fintech-Branche: In einem Podcast-Spezial der Reihe „So geht Startup“ blickt der Fintech-Journalist Caspar Schlenk auf Trends und Entwicklungen in der Branche und erklärt beispielsweise, warum er den Trend der Gamification von Trading-Plattformen kritisch sieht. businessinsider.de
Wie die Corona-Pandemie die Einstellung zu Fintechs und Banken beeinflusst: McKinsey hat dazu bei US-Bürgerinnen nachgefragt und kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass die Startups in puncto Kundenvertrauen zu den traditionellen Banken aufholen. mckinsey.com
79 Prozent der Deutschen zahlen kontaktlos: Laut einer Bitkom-Befragung hat die Bevölkerung hierzulande während der Coronapandemie das kontaktlose Bezahlen für sich entdeckt. Demnach gehöre es inzwischen auch zum Alltag, dass Menschen mit dem Smartphone oder der Smartwatch bezahlen. bitkom.org
Die Coronapandemie hat die Digitalstrategien von Fintechs verändert: Manager von Finastra, TransferGo oder der PaysafeGroup erklären, mit welchen digitalen Strategien sie aufgrund der Pandemie 2021 starten. fintechmagazine.com
Das waren die größten Investitionen in Fintechs im vergangenen Jahr: 2,3 Milliarden US-Dollar betrugen die Top-Fünf-Fundings in Europa – ein Großteil davon ging an Klarna. altfi.com
– Meist gelesen im letzten finletter –
… war der Text über Bigtechs, die bald ins Kreditgeschäft einsteigen könnten.
– Das Beste zum Schluss –
Zockerei mit Wirecard-Aktien sorgt für zwischenzeitliches Plus von 525 Prozent: Längst ist klar, dass beim insolventen Zahlungsabwickler nichts mehr zu holen. Wie ein steiler Kursanstieg in dieser Woche mit den Hoffnungen der vielen geschädigten Anlegerinnnen spielte. deraktionaer.de