finletter 28 – Kreditech, GoCardless, Social Finance

Kreditech schließt Series C ab – ein bisschen

Was lange währt, wird endlich gut: Die jüngste Pressemitteilung von Kreditech klingt erst mal super und wird weitläufig interpretiert als das Ende der Series C. Das Hamburger Start-up verkündet, neues Kapital in Höhe von 82,5 Millionen Euro eingesammelt zu haben, von der US-Private-Equity-Gesellschaft J.C. Flowers und unter anderem Star-Investor Peter Thiel. CFO Rene Griemens nennt die neuen Namen an Bord eine „wichtige Bestätigung für unser Geschäftsmodell“. Ein Geschäftsmodell, wohlgemerkt, das bisher zwar mehr als 300 Millionen Euro Venture Capital angezogen hat, aber noch weit entfernt zu sein scheint von einem gewinnbringenden Status Quo. Die aktuelle Finanzierungsrunde zieht sich wie Kaugummi und ist auch trotz der jubilierenden Pressemitteilung noch nicht so ganz beendet, wie Griemens gegenüber „TechCrunch“ andeutete. Wahrscheinlich auch deshalb, weil das Unternehmen mit 82,5 Millionen Euro deutlich hinter den prognostizierten 100 bis 150 Millionen zurückbleiben würde. Auf lange Sicht sollen alle Produkte unter dem Kreditech-Dach unter der neuen Marke Monedo vereint werden, kündigt Griemens außerdem an. Die voreilige Pressemitteilung und die Nachricht eines potentiellen Rebrandings dürften Öl in das Feuer derer gießen, die bereits vom Untergang des Start-ups singen.
Pressemitteilung, GründerszeneTechCrunch, Das Investment.com


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– DACH News –

GoCardless kommt nach Deutschland: Das Fintech-Start-up bietet Sepa-Lastschriftverfahren für kleinere und mittlere Unternehmen an. Das Verfahren kann für Online-Zahlungen eingesetzt werden und soll besonders nutzerfreundlich sein. IT Finanzmagazin, gocardless.de

Deutsche Bank macht mit bei R3: Das Start-up will die Einsatzmöglichkeiten von Blockchain in den traditionellen Geschäftsbereichen von Großbanken erforschen und erproben. Neu mit dabei sind ebenfalls Bank of America, Morgan Stanley, Citigroup und Societe Generale. Bloomberg

Hamburger Fintech-Programm: Absofort sind Bewerbungen für die Startup Garage der Comdirect in der Hansestadt möglich. Die Bank will nach drei Monaten im Innovationslabor schauen, mit welchen dort entstandenen Start-ups es Synergien geben kann, erklärt Bankchef Arno Walter im Interview. IT Finanzmagazin, Gründerszene (Interview), comdirect-garage.de

Unibator FinTech Lab angekündigt: Der Inkubator der Frankfurter Goethe Universität, Unibator, entwickelt ein spezielles Angebot für Fintechs. Auf der Konferenz Tech Ecosystems Dialogue am 27. Oktober soll die Einweihung stattfinden. Für die Konferenz werden noch fünf Start-ups für einen Pitch gesucht; sie sollen allerdings aus Frankfurt kommen. Event-Website, Franfurt Live

Genobarcamp sucht Fintechs: Die Genossenschaftsbanken veranstalten am 26. Oktober in Montabaur ein Barcamp und suchen Fintech-Start-ups, die sich vorstellen möchten. Bewerben können Sie sich mit einer E-Mail an Boris Janek. Event-Website

Jobs in Fintech: figo hat seine aktuelle Finanzierungsrunde zwar noch nicht offiziell beendet, rekrutiert aber schon fleißig Personal. Das Fintech-Start-up aus Hamburg bietet „Banking as a Service“ mit seiner einzigartigen API an. Disclosure: Lars Markull aus dem finletter-Team arbeitet bei figo. Figo.io

 

– International –

Social Finance mit Milliarden-Investment: Das amerikanische Start-up SoFi, das Studenten- und Konsumentenkredite anbietet, hat die Rekordsumme von einer Milliarde Dollar eingesammelt – so viel wie noch kein Fintech-Start-up zuvor in einer einzigen Finanzierungsrunde. Der größte Teil stammt vom japanischen Konzern Softbank. Wall Street Journal, Bloomberg

iZettle testet Advance-Kredite: Neben den Terminals für Kartenzahlung bietet das schwedische Start-up jetzt auch Kredite. Die Rückzahlungsraten werden einfach von den Kreditkartenzahlungen abgezogen, die ein Unternehmen erhält. iZettel-PR-Chef Sven Grundberg bestätigte finletter, dass das Produkt in ganz Europa ersten Kunden in einer maßgeschneiderten Lösung zur Verfügung gestellt wird. „Wir rollen das Angebot nach und nach für unsere Nutzer in Europa aus und es wird eine Weile dauern, bis wir es als vollständig gelauncht betrachten.“ Per E-Mail. Produktseite

Iconiq investiert in holländisches Fintech Adyen: Der Investmentfonds Iconiq verwaltet zum Beispiel das Privatvermögen von Tech-Milliardären wie Mark Zuckerberg. Adyen aus Amsterdam wickelt Zahlungen von Kunden wie Netflix, Uber, AirBnB oder Spotify ab – und ist in diesem Jahr auf den US-Markt vorgestoßen. Das begehrte Start-up ist nun bereits zwei Milliarden Euro wert. Spiegel Online, Manager Magazin, Venture Beat

Leetchi legt Exit hin: Das französische Crowdfunding- und Payment-Start-up wechselt für zehn Millionen Euro den Besitzer. Die Bank Crédit Mutuel Arkéa hat das Fintech übernommen. Gründerin Céline Lazorthes bleibt als CEO und soll nun die Expansion vorantreiben. IT Finanzmagazin

Crowdfunding für Fintech-Ring: Das Wearables-Start-up Kerv will mit Hilfe einer Kickstarter-Kampagne sein erstes Produkt, einen Ring für kontaktloses Bezahlen, auf den Markt bringen. Kickstarter

Die Anziehungskraft Londons: Die „NZZ“ schreibt über den neuen Innovation Hub der britischen Finanzaufsicht und was sich sonst in der Stadt so tut. NZZ

 

– Treffpunkt –

FinMeetsTech (ausverkauft): Hier pitchen Fintech-Start-ups und gehen dann in individuelle Mentoring-Sessions, um ihre Ideen weiterzuentwickeln. finletter ist Medienpartner. 6. Oktober, Frankfurt. Event-Website

Between the Towers: Thema dieses Abends ist „Blockchain – der wahre Disruptor“. Danach präsentieren sich vier FinTechs: bettervest, Coppia, easyfolio und kwizzme. 6. Oktober, Frankfurt. Event-Website

David & Goliath: Die Konferenz wird ausgerichtet unter anderem von b-to-v, dieses Jahr auch mit großem Fintech-Panel. 11. November, Berlin. Nur auf Einladung. Event-Website

FinTech & Payment Stammtisch: Ein frühzeitiges Save the Date für das erste Meet-up im kommenden Jahr. 20. Januar, Berlin. Meetup.com

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Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Veranstaltungskalender auf finletter.de.

 

– Wochenendlektüre –

Fintechs vs. Versicherungen I: „Cash Online“ erklärt, warum der Verband der Deutschen Versicherungswirtschaft sich so sehr an Insuretech-Start-ups stößt, dass er sogar vor Gericht zieht. Clark und Moneymeets haben es beide auf das Provisionsabgabeverbot abgesehen, das ihnen theoretisch untersagt, einen Teil der Maklerprovision an die Kunden weiterzugeben. Moneymeets macht’s einfach trotzdem, Clark spendet fürs Erste die Hälfte – und der Verband fürchtet um sein Geschäftsmodell. Cash Online

Fintechs vs. Versicherungen II: In dem Zusammenhang ist auch die jüngste Kritik an Clark ganz spannend, auch wenn sie sehr nach Existenzängsten klassischer Versicherungsmakler . Ein Berater zerreißt das Geschäftsmodell und die ambitionierten Ziele des Start-ups mit einer veralteten Checkliste aus den Zeiten der New Economy. Versicherungsbote

Warum sich Banken auf Fintechs stürzen: Der Run auf die Fintechs sei ein grenzüberschreitendes Phänomen, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters und gibt in einem guten Hintergrundartikel eine Übersicht unter anderem über Inkubatoren, in denen klassische Finanzinstitute mit Start-ups liebäugeln. Handelsblatt

#Studienalarm: Das Start-up Barcoo hat 1.100 Verbraucher zu ihren Präferenzen beim mobilen Bezahlen befragt. Das Thema Usability sticht bei den Ergebnissen hervor: Die nicht repräsentative Facebook-Befragung hat unter anderem ergeben, dass zwei Drittel nur mit einer einfach zu bediendenden App mobil bezahlen wollen und für die Hälfte der Befragten ein simpler Anmeldeprozess sehr wichtig ist. In Auftrag gegeben hatte die Befragung GS1 Germany, das Unternehmen, das für das Artikelnummersystem hinter dem Barcode verantwortlich ist. Pressemitteilung, PDF

Bankenwechsel leicht gemacht: Der Bequemlichkeit wegen haben Banken in der Vergangenheit auch unzufriedene Kunden eher halten können. Doch nun bieten die ersten Institute einen Wechsel-Service an. Gut für die Kunden, Ansporn für die Banken! Welt.de

Kapilendo-Gründer gegen Deutsche-Bank-Chef: Christopher Grätz vom Start-up Kapilendo reagiert auf die Kritik von Jürgen Fitschen an Lending-Plattformen, auf denen der Anleger das Risiko trage. „Die Finanzkrise von 2008 hat den deutschen Anlegern und Steuerzahlern schmerzlich bewiesen, dass die Banken, die von Ihnen im Interview angesprochenen Risiken, eben nicht selbst tragen können“, schreibt Grätz in einem offenen Brief. Private Banking Magazin

Nachlese zum Startup Weekend Fintech: Berater Dirk Elsner berichtet, wie so eine Veranstaltung funktioniert und welche Ideen dabei entstanden sind. Capital

 

– Meist gelesen in der letzten Woche –

…war das Interview mit Lendstar-Gründer Christopher Kampshoff zum Erfolg seines Start-ups in der Fernseh-Sendung „Die Höhle der Löwen“. Gründerszene

 

– Das Beste zum Schluss –

Goldman Sachs auf Snapchat: Mit schnellen animierten Anzeigen in der App, in der Bilder und Videos nach 24 Stunden verschwinden, versucht die Investmentbank den Nachwuchs zu ködern. Buzzfeed


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