Im Wirecard-Fall wächst die Liste der potentiellen Schuldigen
Vor kurzem hätte sich wohl kaum jemand vorstellen können, dass der Lilalaune-Bär im Editorial mal eine Hauptrolle übernehmen könnte. Das war freilich vor Wirecard. In dieser Woche aber ist er womöglich eine der wichtigsten Figuren im Wirecard-Drama. „Lilalaunebaer“ war nämlich der Nickname der Person, die am 10. Juni schon in einem Finanzforum verkündet hat, dass Wirecard kein Testat von EY erwarten könne. Was viele User als Spinnerei abtaten, bewahrheitete sich kurz darauf. Die Details des Leaks sprechen laut „Finance-Magazin” dafür, dass die Prophezeiung kein bloßer Zufall war. So wird bereits dort gemutmaßt, dass Wirecard-Mitarbeiter Leerverkäufer informiert haben könnten. In der Tat hatten Shortseller kurz vor dem Crash massiv nachgelegt und vom Wirecard-Skandal profitiert. Die Bafin reagierte und zeigte EX-Wirecard-Chef Markus Braun bei der Staatsanwaltschaft München an, wobei aus der Berichterstattung nicht hervorgeht, ob es konkret um die Leaks aus dem Finanzforum oder um zusätzliche Verdachtsmomente geht. Braun jedenfalls dementierte sogleich, ließ durch seine Anwälte verkünden, dass die Vorwürfe haltlos seien und dass er nicht einmal angehört worden sei. Zahlreiche Medien verwiesen zudem darauf, dass der Verkauf eines großen Aktienpakets durch Braun wohl weniger freiwillig, als vielmehr von seinen Kreditgebern aufgezwungen war.
Hinzu kommt die Suche nach möglicher politischer Verantwortlichkeit. Es wurde nämlich auch bekannt, dass Ende vergangenen Jahres zwei Gespräche mit Braun und Staatssekretär Jörg Kukies, der auch für die Bafin zuständig ist, stattgefunden haben. Worum es dabei ging, will das Finanzministerium nicht sagen. Möglicherweise standen die Gespräche im Zusammenhang damit, dass die Investmentfirma des früheren Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg Wirecard in Sachen China-Expansion beraten und die Regierung hierüber 2019 in Kenntnis gesetzt hatte. Eine Bestätigung hierfür gibt es nicht.
Außerdem prüfen nun die europäische Wirtschaftsaufsicht ESMA und der Bundesrechnungshof, ob und welche Versäumnisse es im Fall Wirecard bei der Bafin gab. Das Finanzministerium sieht hingegen die Schuld bei den Wirtschaftsprüfern von EY. Ermittelt wird nun also an allen Ecken und Enden. Für die Zukunft dürfte das schwer durchdringliche Geflecht Folgen haben. Immerhin wird nun diskutiert, schon bei normalen Prüfungen kriminalistische Methoden anzuwenden, um Betrug vorab festzustellen. All die neuen Erkenntnisse scheinen aber wie bei jeder spannenden Serie nur Cliffhanger zu sein; ebenso wie die letzte Meldung, dass Finanzminister Olaf Scholz schon im Februar 2019 von Manipulationsvorwürfen gegen die Bafin wusste.
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– Fintech-News Deutschland –
Sparkassen holen Apple Pay auf die Girocard: Nachdem die Sparkassen sich recht lange gegen die Zusammenarbeit mit Apple gesperrt hatten, ziehen sie nun die Siebenmeilenstiefel an. Schon im Spätsommer soll die Apple Card auch über die Girocard nutzbar sein. Damit wären Sparkassen die ersten Kreditinstitute, die das anbieten. Bislang ging das nur über eine Kredit- oder Debitkarte. Nun profitieren die Sparkassen offenbar von einer Exklusivitätsvereinbarung. handelsblatt.com
Sumup erhält 50 Millionen und sammelt weiter: Die neue Finanzspritze erhält das deutsch-britische Start-up, dass Kartenterminals für Händler anbietet, nach Informationen von „financefwd.com” als Kredit. Das Geld soll demnach von Bestands-Investoren, wie Rocket Internet kommen. Laut Artikel soll es dabei aber nicht bleiben. Insgesamt wolle das Start-up eine Finanzierung in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages. Der Rest solle aber von anderen Unternehmen kommen, vermutlich durch ein größeres Wandeldarlehen. Spekulationen, dass ein Börsengang geplant sein könnte, wollte Sumup dem finletter gegenüber nicht kommentieren. financefwd.com
heidelpay übernimmt Paysafe: In diesem Artikel geht es nur am Rande um Wirecard. Zitiert wird der Blog „Finanz-Szene”, der schon vor einiger Zeit mutmaßte, dass der Finanzinvestor KKR als mehrheitlicher Anteilseigner die heidelpay Group zu einem Payment-Allrounder machen wolle. Die neuesten Aktivitäten von heidelpay nähren diese Theorie, denn nun übernahm das Fintech das „Pay Later”-Geschäft von Paysafe. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart, allerdings bestätigte heidelpay, dass die Übernahme die Expansion in Europa vorantreiben soll. paymentandbanking.com
Apple Card kommt womöglich nicht nach Deutschland: Wenn ein Produkt nicht gelauncht oder ausgerollt wird, hat das in den meisten Fällen wenig Nachrichtenwert. Das gilt umso mehr, wenn es für diesen Nicht-Launch gar keine offizielle Verlautbarung gibt. „Paymentandbanking” argumentiert anhand des Ertragsmodells für Apple dennoch recht nachvollziehbar, warum es die Apple Card in Deutschland wohl (erstmal) nicht geben wird. Gerade beim ineinandergreifenden Ökosystem des Megakonzerns wäre das dann doch eine Nachricht für die Kunden, wenn auch keine gute. paymentandbanking.com
N26-Mitarbeiter konnten zu viele Kundendaten einsehen: Das Fintech hat offenbar bekannte Datenschutz-Schwachstellen nicht gemeldet. Laut Artikel hätten Mitarbeiter des Fintechs unberechtigterweise und unkontrolliert Zugriff auf Konten-Informationen gehabt. So sei es auch intern zu Ärger gekommen, weil Mitarbeiter untereinander Gehälter hätten vergleichen können, wenn die Kollegen das Gehaltskonto im eigenen Haus gehabt hätten. Andere fürchteten demnach, dass Zahlungen Aufschluss über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft geben könnten. Laut Vorschrift hätte N26 den Vorfall binnen 72 Stunden der Berliner Datenschutzbeauftragten, unter Umständen auch der Bafin melden müssen. Das ist nicht geschehen. capital.de
Neues Fintech gelauncht und empfohlen: Wenn das Portal „Deutsche Startups” eben solche mit rosigen Zukunftsaussichten vorstellt, hat das natürlich nicht immer auch Fintech-Bezug. So ist es aber bei der aktuellen Beobachtungs-Empfehlung, bei der ein Schlaglicht auf Vanta geworfen wird. Das Berliner Fintech wurde unter der Federführung der Move24-Macher Ante Spittler (ehemals Krsanac) und Anton Rummel gegründet und ist nun nach eigenen Worten als Komplettlösung für den Erwerb von Kreditkarten online gegangen. Dass Vanta in der Tat etwas Besonderes ist, stellte bereits „Finanz-Szene” vor wenigen Wochen fest. Immerhin handle es sich nicht um den Ableger eines bereits bekannten ausländischen Fintechs, sondern um einen der raren deutschen „Neo-Player”. Bekannt wurde das Fintech zunächst unter seinem Arbeitstitel Nufin. deutsche-startups.de, finanz-szene.de
Raisin geht auf Kundenfang: Gleich zwei Meldungen über Raisin zeugten von aktuellen Aktivitäten des Unternehmens, sich attraktiver für Kunden aufzustellen. Zum einen wurde eine Kooperation mit Yes verkündet. Yes ist der Identifikationsdienst für über 1.000 Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken. So wird es den jeweiligen Kunden künftig möglich sein, sich mit den bekannten Zugangsdaten auch für Weltsparen anzumelden, dem deutschen Auftritt von Raisin. Zum anderen hat eben Weltsparen gerade eine eigene App gelauncht, die „Mobiflip” einem ersten Schnellcheck unterzogen hat. fondsprofessionell.de, mobiflip.de
– Fintech-News International –
Robinhood erweitert Sammlung um 320 Millionen Dollar: Mit der neuesten Finanzierungsrunde setzt der Mobile-Broker, der als Vorbild für deutsche Start-ups wie Trade Republic gilt, ein deutliches Zeichen für die zukünftige Ausrichtung. Zuletzt kündigte der Discount-Broker eine Finanzierung in Höhe von 280 Millionen US-Dollar an, nun wurde diese auf 600 Millionen aufgestockt. 8,6 Milliarden Dollar stehen somit unterm Strich in der Post-Money-Bewertung. Allerdings gab es gerade auch Kratzer in der Erfolgsstory des Mega-Fintechs. Laut „New York Times” hat Robinhood mittlerweile so viele Kunden gegen sich aufgebracht, dass am Firmensitz kugelsicheres Glas verbaut werden musste. Hintergrund sei, dass es auch unerfahrenen Kunden durch die App leicht gemacht würde, sich mit hoch spekulativen Geschäften zu verzocken. techcrunch.com, nytimes.com
Opera kauft sich weiter in europäischen Fintech-Markt ein: Es ist ein anschauliches Beispiel für Ökosysteme, die immer weiter über Kerngeschäfte hinausgehen. Der Browser-Macher Opera will mit der litauischen Neobank Fjord Bank bereits das zweite osteuropäische Fintech in diesem Jahr übernehmen. Neu ist das Engagement in der Richtung nicht. Zehn Prozent an der Neobank, die über eine europäische Banken-Lizenz verfügt, sind bereits in Opera-Händen, nun sollen auch die restlichen 90 Prozent folgen. Durch Engagements in Afrika, Indien und Mexiko ist das Fintech-Geschäft mittlerweile zu einer Haupttätigkeit von Opera geworden. t3n.de
Mastercard erweitert Rückgewinnungs-Tool: Jetzt, da Unternehmen weltweit damit beschäftigt sind, Kunden off- und online zurückzugewinnen, will Mastercard diese stärker als bislang unterstützen. Hier soll das Tool ShopOpenings.com helfen. Dabei handelt es sich um ein Suchwerkzeug, das aktuelle Unternehmens-Öffnungen bestätigt. Das gelte natürlich auch für Geschäfte jeglicher Art, die im Zuge der Corona-Krise hätten vorübergehend schließen müssen. Die aktuellen Informationen erhält Mastercard dabei automatisch digital, zumindest von allen Shops, die in den USA oder Kanada das kontaktlose Bezahlen anbieten. Diese werden ganzheitlich abgebildet, die Betreiber müssen sich nicht registrieren. finextra.com
Lanistar sammelt 15 Millionen Pfund: Das Fintech, das erst im letzten Jahr gegründet wurde und sich auf persönliches Finanzmanagement fokussiert, will mit dem frischen Kapital den kommerziellen Start im Winter unterstützen. Das finanzierende Venture Capital erwirbt einen Unternehmensanteil von zehn Prozent, insgesamt wird das Fintech also mit 150 Millionen Pfund bewertet. Neben der Hauptstelle in London möchte das Fintech ein noch größeres Team in Griechenland aufbauen. finextra.com
Tokenisierte Mieteinnahmen in Japan: Ein Bürogebäude in Japans Hauptstadt Tokio kommen auf die Blockchain. Das wäre nicht weiter verwunderlich, wenn durch die Tokens Gebäudeteile abgebildet würden. In Deutschland hat beispielsweise Exporo zuletzt die Möglichkeit geschaffen, durch Security-Token digitalisierte Gebäudeanteile zu erwerben. In diesem Fall stehen diese ab August aber für Einnahmen durch Gebäudemiete. btc-echo.de
– Treffpunkte –
Hour-a free online feedback session on your product, service or app: Die kostenlose Feedback-Session richtet sich an alle, die derzeit an einem Produkt oder Service aus den Bereichen Insurtech oder Fintech arbeiten. Der Ausrichter Goodpatch gibt selbst an, beispielsweise den R+V-Versicherungen geholfen zu haben, digitale Angebote zu konzeptualisieren. Der Gedanke hinter der Session ist es, das aktuelle Design auf ein neues Level zu heben. Ein Alternativtermin in der Folgewoche ist möglich. 22. Juli
Fintech Hamburg Meetup – online: Das Online-Event erfüllt gleich zwei Funktionen. Zum einen soll es herausstellen, ob die Community überhaupt offen ist für die virtuelle Variante und was erwartet wird. Zum anderen können Teilnehmer nach Experten-Vorträgen ihre fachlichen Fragen loswerden.Insights gibt es zuvor von Marcel Stieber (Technical Lead Frontend, Finanzcheck), der über den Bau der richtigen Landig Page spricht sowie von Ulrike Moritz (Head of Business Unit Switch Products, finleap connect), die über das Setzen neuer Prioritäten und Produktentwicklung in der Krise spricht. Da das Event wegen der aktuellen Situation online via Zoom stattfindet, versuchen Die Veranstalter, sich auf das Wichtigste zu fokussieren und rechnen mit einer Veranstaltungsdauer von etwa 75 Minuten. Der finletter ist Medienpartner des Events. 29. Juli
MOI2020 -DIGITAL INSURANCE INNOVATION DAY: Fand das Event in den letzten Jahren noch in Wien statt, wird es 2020 digital. Angesprochen sind alle, die etwas über die mögliche Zukunft von Versicherungen hören wollen. Die angekündigten Speaker bilden eine wilde Mischung, von einem Regionaldirektor des WWF über einen LinkedIn-Relationship-Manager bis hin zur Marketing-Direktorin des Insurtech-Innovators Bold Penguin. 18. & 19. August
EBAday Online Webinar – Real-time payments and their global implications: In dem kostenlosen Webinar soll gemeinsam ergründet werden, wie Finanzinstitute und deren Kunden von weltweiten Echtzeitzahlungen profitieren können. 10.September
Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Event-Kalender auf finletter.de. Wir versuchen, den Kalender in Corona-Zeiten regelmäßig zu updaten, um nicht versehentlich auf eine abgesagte Veranstaltung hinzuweisen. Schicken Sie uns gerne eine E-Mail, falls Sie einen Hinweis haben.
– Wochenendlektüre –
Von APIs zu Ökosystemen – Neue Chancen für Banken: Open Banking in der Commerzbank; Carsten Bittner – Bereichsvorstand der Commerzbank – skizziert den Open Banking Ansatz der Commerzbank und zeigt, wie mittels APIs bequeme und flexible Angebote aufeinander abstimmen und perfekt in den Alltag der Kunden integrieren. der-bank-blog.de [gesponserter Beitrag]
Was macht eigentlich … Open Banking: Für den Autor des Artikels ist es an der Zeit, den Status Quo des Open Bankings zu checken, nachdem auch dieses Thema im Verlauf der Covid19-Krise häufig untergegangen sei. Außerdem sei dem Hype um das Open Banking teilweise Ernüchterung gefolgt. Dennoch gab es in den letzten Tagen eine Vielzahl interessanter Artikel zum Thema, die hier zusammengefasst werden. der-bank-blog.de
Echtzeitzahlungen in den USA auf dem Vormarsch: Der weltweite Markt für Real Time Payments (RTP) soll in den nächsten drei Jahren 26 Milliarden US-Dollar erreichen. Das ergab eine Untersuchung des B2B-forschungs-Unternehmens Markets and Markets. Dabei haben die Forscher aber weltweit klare Unterschiede festgemacht, wie der Weg dorthin aussehen soll. Während anderswo mit zentralisierten Netzwerken für schnellere Zahlung reagiert worden sei, wäre dies in den USA aufgrund der komplexen Strukturen nicht möglich, sodass viele Ansätze parallel entwickelt worden seien. Schon jetzt habe man sich solide aufgestellt, ein FedNow-RTP-Programm soll in diesem Jahr aber nochmal mehr Dynamik bringen. fintechfutures.com
Wie N26 neue Gründer produziert: Für ein Unternehmen ist es nicht zwangsläufig gut, wenn bewährte Mitarbeiter es verlassen, um sich selbstständig zu machen. Beim Fintech N26 könnte man aber durchaus als Kompliment aufnehmen, dass die Neugründer deutlich machen, dass sie die nötigen Tugenden für eine Gründung im Konzern erlernt haben. So ging es offenbar nicht nur Dennis Müller, der nach über zwei Jahren bei N26 das Start-up Amie gründete. Mit Bezug auf das Social Network Linkedin schreibt der Autor, dass rund zwei Dutzend ehemalige N26er es Müller derzeit gleichtun wollen. financefwd.com
Wiedergeburt der Bankassurance: Das Model Bankassurance kann sich durchsetzen. Davon ist der Autor dieses Artikels überzeugt. Dabei habe das Angebot von Versicherungsprodukten über Banken noch vor wenigen Jahren eher für Abschreibungen in beträchtlicher Höhe gesorgt, als für Erfolgs-Stories. Als Grund hierfür nennt der Autor die kulturellen Unterschiede. Für den Kunden allerdings gehörten Bankdienstleistungen und Versicherungen demnach in eine Hand. cash-online.de
Wettbewerbsdruck schlägt Sicherheitsbedenken: Fast jeder Zahlungsdienstleister setzt laut einem F5-Report Multi-Cloud-Infrastrukturen ein, obwohl nicht einmal die Hälfte überzeugt ist, dass Public Clouds völlig sicher sind. Der Wettbewerbsdruck führt daher derzeit häufig zu Kompromissen, mit dem Ergebnis, dass im Bankbereich IT-Fachleute heiß begehrt sind. it-finanzmagazin.de
– Meist gelesen in der letzten Woche –
… war der Beitrag über die Öffnung der technischen Schnittstellen bei Sparkassen. it-finanzmagazin.de
– Das Beste zum Schluss –
Hoffnung für deutschen Tech-Standort: Als das Drama um Wirecard seinen Lauf nahm, waren sich viele Medien in zwei Punkten einig: Zum einen schädigte das nicht gerade souverän wirkende Auftreten vieler Beteiligter und der offenkundig mögliche Betrug das Anlegervertrauen in Aktieninvestments. Zum anderen schien das Beispiel die deutsche Hilflosigkeit im Bereich Tech zu demonstrieren, schließlich habe man nun nur noch SAP als ernstzunehmenden Player. Die „FAZ” sieht das nun anders. Etwas unaufgeregter bietet sie eine Analyse der Entwicklung deutscher Tech-Werte und stellt dabei fest, dass das Anlegervertrauen in diese nicht gesunken sei. Immerhin 90 Prozent der besten Performer im H-Dax der 100 größten waren demnach Tech-Werte. Verantwortlich sei da eben nicht nur SAP, sondern auch Unternehmen wie der Finanzdienstleister Hypoport oder Zalando, dass dem Artikel nach bei manchen Händlern schon Amazon den Rang abläuft. Von einer Zurückhaltung deutschen Werten gegenüber sei daher auch im Ausland nicht die Rede. faz.net