Wirecard trotz KPMG-Verspätung obenauf
Eigentlich hätte in dieser Woche der Prüfbericht von KPMG über den Zahlungsdienstleister Wirecard erscheinen sollen. Tatsächlich aber verschoben die Wirtschaftsprüfer eine Veröffentlichung des Berichts zum zweiten Mal, nun ist Anfang der kommenden Woche angepeilt. Doch ganz ohne interessante Meldungen ist die Woche nicht an Wirecard vorbeigegangen. Im Gegenteil. Denn trotz Verschiebung des Berichts sickerte vorab schon durch, dass zumindest bislang kein grobes Fehlverhalten seitens Wirecard zu bemängeln wäre. Zumindest mit heutigem Stand geht man also im Umfeld davon aus, dass der Montag eher gute Nachrichten für den DAX-Konzern bringen wird. Entsprechend positiv reagierte eben jenes Umfeld, die Wirecard-Aktie gewann an Wert. Dazu hatte wohl auch der Umstand beigetragen, dass Wirecard einen Ausbau der Zusammenarbeit mit Visa verkündete. Demnach wird der Konzern in Zukunft ein Visa-Programm im Nahen Osten als Zahlungsdienstleister unterstützen. Über das Visa Fintech-Fast-Track-Programm können Fintechs schnell auf das globale Zahlungsnetzwerk VisaNet zugreifen. Ziel des Programms sei es, Wachstum und Innovation innerhalb der wachsenden Payment- und Fintech-Community in der Region zu beschleunigen. Derzeit also ist die Stimmung gut bei Wirecard. Ob das zum Wochenstart so bleibt, ist indes ungewiss. Zum einen dauert die Prüfung immer noch an, zum anderen heißt es, dass zwar keine wirklich gravierenden Fehler gefunden wurden, die die Bilanzkorrektur nach sich ziehen müssten. Wohl aber habe es eine Reihe negativer Feststellungen gegeben. Laut „Handelsblatt” wird noch um die Schärfe einzelner Formulierungen gerungen.
Der Bericht ist die Reaktion auf einen Monate andauernden Streit zwischen Wirecard und der Tageszeitung Financial Times London. Die Zeitung berichtete immer wieder von dubiosen Praktiken im Konzern, während Wirecard dem Medium vorwarf, sich mit Spekulanten verbündet zu haben. Die KPMG-Prüfung könnte in dieser Sache neue Erkenntnisse bringen.
boerse.ard.de, 4investors.de, deraktionaer.de, faz.net, handelsblatt.com
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– Fintech-News Deutschland –
Apple Pay jetzt auch bei der Volksbank: Eigentlich sollte die Apple Pay-Funktion schon Ende letzten Jahres für die Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken zur Verfügung stehen. Aus technischen Gründen wurde dies verschoben. Nun also starteten die Volksbanken den Service, durch den die Kunden ihre Kreditkartendaten in der Apple Wallet hinterlegen können. So können auch Beträge über 50 Euro ohne Pin-Eingabe kontaktlos bezahlt werden. Scheinbar allerdings noch mit anfänglichen Schwierigkeiten, die mittlerweile angeblich behoben worden sein sollen. heise.de
Paydirekt-Partner verzichten auf Gebühren: Für drei Monate sollen Händler für ihre Online-Abrechnungen nicht mit Gebühren belegt werden. Das haben alle Paydirekt-Partner zusammen mit den 1.400 beteiligten Banken und Sparkassen zur Unterstützung der Händler in der Krise beschlossen. Lediglich Processing-Kosten könnten demnach bis Ende Juni anfallen, alle anderen Rechnungsposten werden auf Null herabgesetzt. Dazu hat Paydirekt eine Aktion gestartet, bei der durch einmalige Gutschein-Käufe bei lokalen Händlern eine zusätzliche einmalige Fünf-Euro-Gutschrift durch Paydirekt erfolge. it-finanzmagazin.de
Sparkassen Innovation Hub und id-fabrik arbeiten zusammen: Durch die Kooperation werfen der zentrale Fintech-Knotenpunkt der Sparkassen und die Start-up-Schmiede der öffentlichen Versicherer ihre Kompetenzen in einen Topf. Ziel sei es eben auch, thematische Kompetenzen zu bündeln und Innovationen für die Sparkassen schneller bereitzustellen. Jeweils fünf Mitarbeiter beider Partner bilden das erste Team in Hamburg. hamburger-startups.net
Dämpfer für Vergleichsportal: Die „Nirgendwo-günstiger-Garantie“ des Vergleichsportals Check24 ist gerichtlich gekippt worden. Das Werbeversprechen führte nach Meinung des Gerichts in die Irre. Doch nicht nur die Bezeichnung kam bei dem Urteil unter die Räder. So basiere die Bewertung des Portals auf den subjektiven Beurteilungen der Mitarbeiter. Immerhin gestand das Gericht dem Portal zu, in 80 % der Fälle das günstigste Angebot anbieten zu können. spiegel.de
Loanbox erhält Lizenz in Deutschland: Das Fintech aus der Schweiz hat eine Lizenz der Bafin erhalten und sieht dies scheinbar dank Passporting auch als Schlüssel zum Schritt in weitere europäische Länder. Loanbox betreibt bisher einen Kreditmarktplatz für Kommunen mit Finanzbedarf. Künftig sollen aber auch Unternehmen adressiert werden. Außerdem soll eine engere Zusammenarbeit mit Banken stattfinden. private-banking-magazin.de
Commerzbank bietet Fitbit Pay: Die Großbank bietet als erste ihren Kunden einen direkten Zugang zum Bezahl-Dienst des Fitness-Armband-Herstellers. Über ein Token-Verfahren und eine festzulegende PIN können Commerzbank-Kunden mit entsprechendem Tracking-Armband über dieses nun per Knopfdruck kontaktlos zahlen. mobiflip.com
Advanzia Bank startet Google Pay: Kunden, die die gebührenfreie Mastercard Gold der Bank nutzen, können diese künftig dem Google Pay-Account hinzufügen, wenn Sie ein Android-Smartphone oder eine Smartwatch nutzen. mobiflip.com
Finleap Connect eröffnet neuen Standort: Nicht nur mit der Neueröffnung in Frankfurt am Main konnte der Bafin-regulierte Softwareanbieter in dieser Woche auf sich aufmerksam machen. Außerdem konnte das Unternehmen mit Andreas Reuß noch einen KMPG-Manager an Bord holen und erweitert sein Portfolio im Bereich RegTech. versicherungswirtschaft-heute.de
– Fintech-News International –
Die Google Card soll kommen: Offiziell bestätigt ist noch nichts, das Medieninteresse an geleakten Screenshots dafür umso größer. Diese sollen verraten haben, dass Google es der Konkurrenz von Apple gleich tun will, indem es physische und virtuelle Debitkarten auf den Markt bringen soll. Weiter mutmaßen die Artikel, dass sich die Herangehensweise Googles von der der Konkurrenz unterscheiden könne – etwa, weil die Daten des Bezahlverhaltens der Kunden wichtiger sein könnten als Gebühren. So wirft das „it-finanzmagazin” gar die Frage auf, ob es sich bei dem Leak um einen Versuchsballon von Google handeln könne, der die Reaktionen auf die Potentiale testen solle. techcrunch.com, it-finanzmagazin.de
Facebook investiert Milliarden in indisches Online-Payment: 5,7 Milliarden US-Dollar will Facebook in Jio Platforms Limited investieren. Das Unternehmen wickelt ein Drittel des indischen Telekommunikationsmarktes ab. Damit beteiligt sich Facebook auch an einem erheblichen Anteil des Payment-Marktes. Insbesondere auf die 60 Millionen Kleinunternehmer habe man es abgesehen. btc-echo.de
Fintech Report wirbt für Open X: Der diesjährige Fintech Report des französischen IT-Beraters Capgemini beschreibt, dass Open X, also ein erweiterter Open Banking-Ansatz ein Wachstumspotential für klassische Banken biete. Die Banken müssten sich demnach kundenorientiert spezialisieren, da sie laut Autoren der Studie sonst riskierten, irrelevant zu werden. Hierfür sei eine Zusammenarbeit zwischen Banken und Fintechs unerlässlich. it-finanzmagazin.de
145 Millionen US-Dollar für israelisches Fintech: Der Name Biocatch lässt eher auf ein Biotechnologie-Start-up schließen – und doch handelt es sich um ein israelisches Fintech, welches sich der Cybersicherheit verschrieben hat. Mit Hilfe des Unternehmens messen mittlerweile 40 Kreditinstitute bei ihren Kunden tausende von „Verhaltensparametern” auf den Endgeräten, um so Risikobewertungen in Echtzeit erstellen zu können. So soll beispielsweise verhindert werden, dass Betrüger durch illegale Sprachaufzeichnungen oder gestohlene Identitäten Vorteile erzielen. Der neue Investor ist überzeugt, dass sich das Start-up nun auch für andere Branchen öffnen könne. fintechfutures.com
Alan sammelt 50 Millionen: Das französische Insurtech ist im Besitz einer Krankenversicherungs-Lizenz und arbeitet nicht mit etablierten Unternehmen zusammen. Laut Artikel trifft das Start-up in Frankreich einen Nerv, da jeder Mitarbeiter des Landes sowohl vom nationalen Gesundheitssystem als auch von privaten Versicherungsunternehmen abgedeckt werde. In den letzten vier Jahren hat Alan rund 125 Millionen Euro eingesammelt. techcrunch.com
Robin Hood auf dem Weg zum achtfachen Einhorn: Zumindest, wenn das US-amerikanische Fintech wie geplant 250 Mio. US-Dollar in der aktuellen Finanzierungsrunde aufbringt, steigt die Bewertung von Robin Hood auf acht Milliarden US-Dollar. gruenderszene.de , techcrunch.com, crowdfundinsider.com,
Kivra und Tink arbeiten zusammen: Die schwedische Rechnungszahlungs-App Kivra bietet bislang knapp vier Millionen Kunden die Möglichkeit, Rechnungen und wichtige Mails zentral an einem Ort zu empfangen. Bislang erfolgte die Begleichung der Rechnungen über eine schwedische Version des Lastschriftverfahrens, was aber mehrere Tage in Anspruch nehmen konnte. Durch die Zusammenarbeit mit Tink, das PSD2-gerechte Schnittstellen nutzt, können Zahlungen künftig sofort beglichen werden. finextra.com
Snoop launcht früher: Das Unternehmen selbst behauptet, dass es einen Monat früher launcht als geplant, um Haushalten durch die Corona-Krise zu helfen. Das britische Fintech fährt zweigleisig. Zum einen durchforstet es für seine Kunden mittels KI das Internet nach individuell passenden Angeboten und Gutscheinen zum anderen arbeitet es im Bereich Open Banking zusammen mit Openwrks. So soll gesichert sein, dass die Kunden mit den vorgeschlagenen Angeboten nicht überfordert werden. fintechfutures.com
– Treffpunkte –
Digitale Selbstverteidigung – IT-Sicherheit kennen lernen: In einer Endnutzerschulung erklärt unter anderem der als Live-Hacker vorgestellte Sebastian Schreiber, wie man gerade in Zeiten von Homeoffice die digitale Sicherheit gewährleistet. 27. April
Banking Exchange: Als Standort nennt die diesjährige Banking Exchange auf der Website das Druckwasserwerk in Frankfurt am Main. Doch natürlich wird die BEX nun auch digital stattfinden. In zwei Tagen geht es im Stream darum, wie digital Corporate Banking ist, wie Plattformen als Gamechanger fungieren oder wie der Nachwuchs seine Finanzen handhabt. 9.–10. Juni
Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Event-Kalender auf finletter.de. Wir versuchen, den Kalender in Corona-Zeiten regelmäßig zu updaten, um nicht versehentlich auf eine abgesagte Veranstaltung hinzuweisen. Schicken Sie uns gerne eine E-Mail, falls Sie einen Hinweis haben.
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– Homeoffice-Lektüre –
Das Ende der klassischen Versicherungen: Das Insurtech Digitalinsurance hat eine Streitschrift veröffentlicht, in der es mit den klassischen Verfahrensweisen der Versicherungsbranche abrechnet. Für die „FAZ“ lohnt ich die Lektüre des 170-Seiten-Buchs. In diesem werde behauptet, dass Digitalisierung nicht von der denkbar besten Technik an sich abhängt, sondern davon, dass man vorhandene Technik optimal nutze. Beispielhaft könne KI im Extremfall den richtigen Versicherungsschutz anhand der Lieblingsfarbe des Kunden anpassen. faz.net
Podcasts über Fintechs: Im Insider-Podcast von „deutsche-startups.de“ geht es in der aktuellen Ausgabe auch um die beiden Fintechs Taxfix und Trade Republic. Etwa ab Minute 22 etwa eine viertel Stunde lang von den „Monsterrunden” die Rede. Gemeint sind die kürzlichen Finanzierungsrunden der beiden Fintechs, die für die Moderatoren überraschend kamen. Bei „paymentandbanking.com” geht es um Pockid. Das Start-up behauptet von sich selbst, die Neobank für junge Menschenen zu sein. deutsche-startups.de, paymentandbanking.com
Aktienkauf zum Nulltarif: Die „FAZ“ nennt die Unternehmensgeschichte von Trade Republic als wahres Märchen aus der Start-up-Welt. Anlass war die aktuelle Finanzspritze des deutschen Top-Investors Peter Thiel, der bereits Projekte wie Paypal, Facebook und Airbnb mittrug. Trade Republic bietet Broker-Dienste, bei denen Depot- und Transaktionsgebühren für den Kunden entfallen. Die Zeitung sieht es bereits auf den Spuren des amerikanischen Pendants Robin Hood wandeln. faz.net
Der digitale Identitätsdienstleister identify bereitet sich auf die BaFin-Registrierung vor, um mit dem KYC-Prozess verbundene Innovationen voranzutreiben. Der identify-Betreiber BSS GmbH konnte zudem FinTech-Experten für seinen neuen Beirat gewinnen. bssgmbh.com [gesponserter Beitrag]
Corona als existentielle Bedrohung für Neobanken: Der Artikel beschreibt die Überlegungen selbst als kontraintuitiv, zitiert aber einen Bericht der Beratungsfirma Forrester, die diverse Gründe auflisten, warum gerade die digital aufgestellten Neobanken in der Corona-Krise in Gefahr sind. finews.ch
Ayden profitiert von Corona: Für den niederländischen Zahlungsdienstleister Ayden jedoch floriert das Geschäft durch dea generell gewachsene Online-Geschäft, dass Ayden zum Teil abwickelt. Die Niederländer profitieren derart von der Krise, dass sie sich dazu entschlossen haben, ihre Zahlen außer der gewohnten Reihe zu veröffentlichen. Der Vorsteuergewinn konnte im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent gesteigert werden. handelsblatt.com
Die Akte numbrs: „Finance Forward“ hat sich in einem aktuellen Artikel dem Fintech aus der Schweiz gewidmet, dass in regelmäßigen Abständen für schillernde News sorgte, aber auch häufig in der Kritik steht. Bei einem Test der App stieß das Portal auf Ungereimtheiten im Produkt-Portfolio des Fintechs. Dazu zitiert es die Postbank, die numbrs nach der PSD2-Umstellung gar mehr oder weniger die Daseinsberechtigung abspricht. financefwd.com
– Meist gelesen in der letzten Woche –
…war der der Beitrag über zehn internationale Corona-Initiativen von Fintechs. fintechfutures.com
– Das Beste zum Schluss –
Corona allein reicht nicht, um Bezahlen dauerhaft kontaktlos zu gestalten: Der Autor erinnert sich in dem Artikel an Zeiten, in denen man noch nach Händlern suchen musste, die kontaktloses Bazehlen ermöglichten. So lange ist das noch nicht her und doch eine gefühlte Ewigkeit im Lichte der Corona-Krise. Der Beitrag ist dabei zum einen eine kleine Chronik der Akzeptanz dieser Zahlform aus Sicht des Autors, aber außerdem seine Einschätzung dazu, dass Corona alleine nicht ausreicht, kontaktloses Bezahlen dauerhaft zu etablieren. Was es nun darüber hinaus brauche, sei ein Mehrwert. loyalty.ingenico.de