Währungshüter mit Teamwork zum Digitalen Zentralbankgeld
Viel wurde in den letzten Wochen über digitale Währungen geschrieben. Etwa über den Hype um Libra und die drastischen Reaktionen der Politik auf die Facebook-Währung. In das Rennen um den ersten großen Coup schalteten sich dann die Regierungen von Frankreich und vor allem die Chinas ein. Nun treten weitere Akteure an, die zusammen für eine Revolution sorgen könnten. Die Europäische Zentralbank, die Bank von England und weitere Währungshüter, wie die japanische und die Schweizer Notenbank werden über Möglichkeiten und Risiken eigener Digital-Devisen aus Sicht der Währungshüter sprechen. Geleitet wird das mächtige Bündnis vom ehemaligen EZB-Direktor Benoit Coeure. Die Zusammenarbeit sagt noch nichts über genaue Umsetzungen, zeigt aber doch, wie hoch das Thema bei den Zentralbanken aufgehängt ist. Dass eine Nachfrage nach digitalem Geld besteht und die Währungshüter dabei vorangehen müssten, hatte zuletzt die aktuelle EZB-Chefin Christine Lagarde gefordert. Der Schritt scheint konsequent, hatten die Währungshüter doch erst im Dezember des vergangenen Jahres beschlossen, Cyber-Währungen wie Libra vorerst nicht zu akzeptieren. Mittlerweile sind viele der zunächst kolportierten Partner ausgestiegen, erst diese Woche kehrte Vodafone Libra vorerst den Rücken. Die Konzentration gelte nun voll dem afrikanischen Zahlsystem M-Pesa. Dem Digitalgeld gehört zumindest in Teilen die Zukunft. Die Gefahr, die nicht nur die Währunshüter dem Vernehmen nach in solchen Währungen privater Emittenten sehen, besteht schließlich erst bei enstprechend hoher Nachfrage. Die Einsicht teilt scheinbar ebenso die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel, die ebenfalls Teil der Projektgruppe der Währungshüter ist. Diese könnte Digitales Geld wertstabiler ausgeben, als es Pioniere wie Bitcoin derzeit tun. Ein Digitaler Euro würde aber auch einen enormen Kraftakt für die EZB bedeuten. Erhält etwa jeder Einwohner und jede Firma im Euro-Raum ein Digitalgeld-Konto, so wüchse die Zahl der Notenbank-Konten von derzeit rund 10.000 auf Hunderte Millionen an.
handelsblatt.com, faz.net, cash.ch, cash-online.de
– Anzeige –
Mit Solidvest partizipieren Sie direkt am Wirtschaftsmotor! Das Portfolio wird basierend auf der über 45-jährigen Expertise der DJE Kapital AG aktiv verwaltet. Die Performance und Auflistung der Einzeltitel sind für den Anleger 24/7 einsehbar. Jetzt investieren und vom Angebot profitieren.
– Fintech-News Deutschland –
Bajorat heuert bei Deutscher Bank an: Dass der ehemalige Figo-Chef und eines der bekanntesten Gesichter der deutschen Fintech-Szene nach seinem Ausscheiden einen entsprechenden Posten in der Branche einnehmen würde, war erwartet worden. Die wenigsten hätten aber wohl damit gerechnet, dass es Bajorat nun zu Deutschlands größtem Bankhaus führt. Mit ihm zur Deutschen Bank wechselt Rafael Otero, der unter anderem gemeinsam mit Bajorat als Autor für „Paymentandbanking“ bloggt. finanz-szene.de
Finovate kommt nach Deutschland: Was Greg Palmer, der Vize-Präsident der Finovate dem finletter gegenüber bestätigte, ist ein weiteres starkes Argument für die neue europäische Fintech-Hauptstadt Berlin. Die Finovate-Messe fand bislang in London statt und schlägt ab diesem Jahr in der deutschen Hauptstadt ihre Zelte auf. Ein wichtiger Grund für die Verlegung ist die Nähe zum Osten Europas, in dem Palmer eine Menge Innovationspotential erkennt – aber auch der Brexit habe bei der Entscheidung geholfen. globenewswire.com, Korrespondenz mit dem finletter-Team
Allianz-Fintech Iconic startet mit eigener Marke: In wenigen Monaten soll Iconic mit einem Finanzportal an den Start gehen, dass von Bernd Storm, dem „Aboalarm”-Gründer und Mitorganisator der Konferenz Bits & Pretzels geführt werden soll. Das Portal soll allerdings unter der Marke „HeyMoney” firmieren und sowohl einen Überblick über Kunden-Banking liefern, als auch Versicherungsverträge einbinden. Nach dem Launch in Deutschland ist eine Expansion in Europa angedacht. financefwd.com
Concardis baut massiv Stellen ab: Der Eschborner Finanzdienstleister könnte nach Informationen von „finanz-szene.de“ 130 Stellen alleine in Deutschland abbauen. Das entspreche einer Kürzung hierzulande um knappe 20 Prozent. Die Mutter Nets will europaweit offenbar 550 Stellen abbauen. Concordis wurde 2003 gründet und bietet bargeldlose Zahlungslösungen an. finanz-szene.de
Versicherer erwarten vorerst keine Konkurrenz der Big-Techs: Zwei Drittel der Vorstände und Führungskräfte der Versicherungsbranche sehen in der Big-Tech-Konkurrenz vorerst keine große Gefahr. Zumindest bis Ende kommenden Jahres erwarte man nach einer Umfrage im Rahmen des EY Innovalue Versicherungs-Roundtables keine bedeutenden Aktivitäten der Tech-Giganten auf dem Versicherungsmarkt. asscompact.de
N26 soll fünf Millionen Kunden haben: Laut N26-Gründer Stalf hat die Smartphone-Bank im vergangenen Jahr mehr Kunden hinzugewonnen als in den Jahren davor zusammen. Eine neue Finanzierung sei durchaus denkbar. Einen etwas anderen Blickwinkel beleuchtet „finanz-szene.de“. Demnach sei das Wachstumstempo in den letzten Monaten dennoch gesunken. Die Gelegenheit nutzt das Portal außerdem, auf eine deutlich kritischere Sicht auf die Zahlen von N26 zu verweisen. gruenderszene.de, finanz-szene.de
Start-up-Förderung gestartet: Das diesjährige Accelerator-Programm des InsurLab Germany ist angelaufen. Die Initiative möchte Gründern Hilfestellung bieten, sich auf dem Versicherungsmarkt zu etablieren. Von dem Mentoren-gestützten Programm können 15 Start-ups profitieren. Asscompact.de
– Fintech-News International –
Afrikanisches Fintech Flutterwave kooperiert mit Worldpay: Das amerikanisch-nigerianische Start-up Flutterwave hat 35 Millionen US-Dollar eingesammelt und zeitgleich eine Zusammenarbeit mit Worldpay FIS für Zahlungen in Afrika verkündet. Flutterwave will sich mit dem Kapital breiter aufstellen, immerhin möchte man nicht nur ein Unternehmen für Zahlungstechnologie sein, sondern verfüge auch über Branchenkenntnisse in den Bereichen Bildung, Reisen, Spiele, E-Commerce und Fintech-Unternehmen. techcrunch.com
Über 100 Millionen für Qonto: Kurz bevor die französische Neobank Qonto in den deutschen Markt einsteigen wird, sammelte sie in einer Finanzierungsrunde 104 Millionen Euro ein. Zu den Kapitalgebern zählt auch das chinesische Unternehmen Tencent. it-finanzmagazin.de
Wirecard und EasyTransfer kooperieren für chinesische Studenten: Die beiden Bezahldienstleister bündeln ihr Know-how, um eine neue Mobile Payment-App zu entwickeln, die es speziell chinesischen Studenten außerhalb Chinas ermöglicht, ihre Studiengebühren zu begleichen. Zusätzlich zur Payment-Option bietet die App eine Reihe von Loyalty-Funktionen. cash-online.de
Banking-App Neon streicht Gebühren im Ausland: Künftig sollen Wechselkursaufschläge und weitere Gebühren für Neon-Kunden entfallen. Dazu nutzt das Start-up nun wie auch N26 den Mastercard-Referenzkurs. finews.ch
Open Banking- Plattform Tink sammelt 90 Millionen Euro: Mit dem gesicherten Kapital will Tink sich europaweit stärker platzieren. Das Fintech aus Schweden bietet API-Schnittstellen, die das Next-Generation-Banking vorantreiben sollen. crowdfundinsider.com
Wir suchen für unsere Firma, die finletter und Fintech Week GmbH, Unterstützung im Bereich Buchhaltung & Controlling. Du bringst das Know-how, Eigeninitiative und Zuverlässigkeit – und wir bieten dir dafür flexible Zeiteinteilung und eine flache Hierarchie. Wie wär’s?
– Neu auf finletter.de –
Gastbeitrag: Hartmut Giesen ist überzeugt, dass die wahre Fintech-Revolution bald da ist – dank der Blockchain. Was das für die Zukunft der Banken bedeutet und wann diese Revolution kommt, lesen Sie auf finletter.de.
– Treffpunkte –
Frankfurt Digital Finance: Schwerpunktthemen der Konferenz sind solche, für die der Finanzplatz Frankfurt besondere Voraussetzungen bietet. Genannt werden unter anderem KI, RegTech und Payment. Aber auch Konzepte anderer Industrien sollen gewinnbringend verglichen werden. 05. Februar, Frankfurt
Finovate: Alleine der Austragungsort der Finovate ist eine deutliche Ansage, die all jene bestätigt, die der Meinung sind, dass die deutsche Hauptstadt der (ehemaligen) Fintech-Hauptstadt London den Rang abläuft. Auf sechs Bühnen werden über 150 Speaker erwartet, die an drei Tagen über die wichtigsten Entwicklungen der Branche reden. 11.–13. Februar, Berlin
fintech:CODE: Die Konferenz zeigt unter anderem Herausforderungen und Lösungen bei der Einführung und Skalierung von DevOps, Mircoservices und Künstlicher Intelligenz. Finletter ist Medienpartner. 19.–20.März, Frankfurt
Insurenxt: Erstmalig organisieren die Koelnmesse und InsurLab Germany gemeinsam die Versicherungs-Kongressmesse insureNXT|CGN. Auf der Messe sollen zukunftsfähige Geschäftsmodelle der Versicherungsbranche thematisiert werden. Nach Ansicht der Organisatoren müssen auch Kooperationen ins Auge gefasst werden, um branchenfremden Konkurrenten zu begegnen. 21.–22. April, Köln
Sustainability – a new frontier in finance: Der Klimawandel ist mittlerweile fester Bestandteil politischer Diskussionen. Aber immer häufiger gibt es auch Überlegungen zu nachhaltigen Finanzsystemen. Wie sich ökologische Belange mit dem Finanzthema in Einklang bringen lassen, wird während der Stuttgarter Finanzwoche diskutiert werden. 20.–24. April, Stuttgart.
Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Event-Kalender auf finletter.de.
– Wochenendlektüre –
Der BMF-Steuerhammer: So betitelt „finanz-szene.de“ einen Artikel, dem die Warnung vorausgeht, dass das Folgende etwas trocken werden könnte. Zu unrecht. Die Zielgruppe des Artikels wird direkt identifiziert – und diese sollte sich die mögliche Gestaltung der Zukunft unbedingt anschauen. Es geht um das neue Gesetz zur Anrechenbarkeit von Verlusten aus Termingeschäften und seine mögliche Auswirkung auf Anleger und Finanzdienstleister. finanz-szene.de
Jahr der Fintechs: Zwar erwähnt „faz.net“ wie so viele Medien in den letzten Monaten die massiven Probleme, die die PSD2-Umstellung mit sich brachte. Vielmehr sieht der Autor aber das Potential der Schnittstellen, das sich nun endlich entfalten könnte. faz.net
Was BaaS für Banken und Unternehmen bedeutet : Jedes Unternehmen wird aus Sicht des Kunden zu einer kleinen Bank. So fasst das „it-finanzmagazin“ den Banking-as-a-Service-Gedanken zusammen. Das vorliegende Dossier erklärt, was das künftig nicht nur für die Unternehmen, sondern konkret auch für Finanzdienstleister bedeuten kann. it-finanzmagazin.de
Trends der digitalen Transformation: Der US-Vertriebs-Softwarehersteller Pegasystems hat erkannt, dass die digitale Transformation auf dem Papier deutlich komplexer ist, als deren praktische Umsetzung. Ein ganzheitlicher Ansatz sei notwendig. Damit dieser gelingen kann, hat Pegasystems fünf Trends ausgemacht. cash-online.de
Jeder dritte kann sich ein bargeldloses Leben vorstellen: Ein weiterer Artikel, der dem eisernen Gesetz der deutschen Bargeldliebe zumindest teilweise widerspricht. Gerade die Generation U30 kann sich demnach künftig vorstellen, komplett auf Bargeld zu verzichten. faz.net
Spielberger analysiert den Fintech-Markt: Unter anderem mit Mydealz hat sich Fabian Spielberger einen Namen auf dem Markt der Vergleichsportale gemacht. Mit der erworbenen Draufsicht auf die Branche spricht er im Audio-Interview mit dem „financefwd.com“- Podcast über die auf den Portalen viel diskutierten Insurtechs und Fintechs. financefwd.com
Payment der Zukunft läuft über Internet of Things: Da ist sich der Autor von „bankstil.de“ sicher. Daher sei es besonders geschickt, dass etwa Wirecard die Grundsteine für eine entsprechende Infrastruktur gelegt habe. So könnten bald Einzelhändler das Kaufverhalten der Kunden checken wie Amazon, um gezielte Werbung anbieten zu können. bankstil.de
– Meist gelesen in der letzten Woche –
… war die Nachricht darüber, dass Penta künftig regelmäßige Meetups organisiert. meetup.com
– Das Beste zum Schluss –
Denn sie wissen nicht, was sie verwahren: Krypto-Währungen sind ein komplexes Thema. So sehen es wohl die meisten Anleger. Gut, wenn man den Profis vertrauen kann. Das Vergleichsportal Digital Assets Custody (DAC) wollte in einer Umfrage nun mehr über die Firmen in Erfahrung bringen, die seiner Meinung nach in die Kategorie der Krypto-Verwahrer fallen. Das nur ein Fünftel der Unternehmen geantwortet hat, muss dabei keine Nachricht wert sein. Anders sieht da aus mit der Haupterkenntnis des Vergleichsportals. Glaubt man diesem, wissen einige Krypto-Verwahrer nämlich gar nicht, dass sie solche sind. btc-echo.de