finletter 24 – Digitale UBS-Währung, Zencap, Finreach

UBS arbeitet an eigener Blockchain-Währung

Die UBS geht mit großen Schritten Richtung Zukunft: Seit April sitzt ein Team der Schweizer Großbank im Londoner Fintech-Inkubator Level 39, um die UBS überlebensfähig für die Zukunft zu machen. Eine Zukunft, in der digitale Währungen mutmaßlich das Bargeld ablösen werden. Ganz abgeschrieben hat man die klassischen Währungen bei der UBS aber offenbar noch nicht: Geplant wird in dem Fintech-Labor des Instituts nämlich eine branchenweite Währung auf Basis von Blockchain zur Abwicklung von Finanztransaktionen. Anders als Bitcoin wäre die vorerst als „Utility Coin“ bezeichnete Währung aber an herkömmliche Währungen und Konten gebunden. Team-Leiter Alex Batlin sagte laut „Finews.ch“, die UBS wolle mit ihren Plänen den Blockchain-Einsatz für Banken skalierbarer und sicherer machen – aber das gemeinsam mit anderen. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, ist die Bank bereits in Gesprächen mit potentiellen Partnern. Die UBS ist nicht das einzige Geldinstitut, das sich massiv mit den Chancen und Risiken der Blockchain-Technologie beschäftigt. Allein Barclays experimentiert wohl derzeit in 45 Projekten damit.
Wall Street Journal, Finews.ch (UBS), Die Welt, Finews.ch (Hintergrund), Business Insider (Barclays)


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– DACH News –

Zencap-Kreditnehmer können sich freuen: Der US-Vermögensverwalter Victory Park Capital wird binnen drei Jahren 230 Millionen Euro in auf der Plattform vergebene Kredite investieren. Zencap schreibt sich diese Nachricht besonders schön als „Rekordinvestment“ für die Firma selbst, viele Medien sind darauf reingefallen. Immerhin hat die Nachrichtenagentur dpa den Dreh erkannt und verbreitet die Nachricht an ihre Kunden korrekt. dpa, Pressemitteilung

Funding für Finreach: Die Investitionsbank Berlin (IBB) hat im Rahmen ihres Förderprogramms ProFIT 700.000 Euro in das Start-up gesteckt. Finreach erklärt außerdem, mit „großen deutschen Kundenbanken“ in Verhandlungen zu stehen, mit der Deutschen Kreditbank (DKB) arbeitet das Unternehmen schon zusammen. Gründerszene, Pressemitteilung

Neue Bitcoin-Start-ups: Pey aus Hannover ist ein mobiles Bezahlsystem für Verbraucher und Händler und hat in einer ersten Seedrunde gerade 300.000 Euro eingesammelt. Xapo macht eine Debit-Karte auf Bitcoin-Basis. t3n (Pey), t3n (Xapo)

Neuer Investor bei Decimo: Das Berliner Startup, das Factoring für Selbständige und KMUs anbietet, hat einen sechstelligen Betrag erhalten. Pressemitteilung

Klage gegen Check24: Der Verband Deutscher Versicherungskaufleute meint, das Vergleichsportal halte „die gesetzlichen Anforderungen für Versicherungsvermittler“ nicht ein und hat nach eigener Aussage Klage eingereicht. Handelsblatt

Sparkassen zögern bei Paydirekt: Während einzelne Banken bereits ab November das neue Bezahlsystem für Kunden öffnen wollen, haben die Sparkassen offenbar Bedenken. Präsident Georg Fahrenschon verteidigt den verspäteten Start seiner Institute mit der noch nicht ausgereiften Sicherheit von Paydirekt. Vorherige Berichte hatten eher organisatorische und rechtliche Gründe auf Seiten der Sparkassen nahegelegt. Die Welt

Paypal.me gestartet: Der Payment-Riese Paypal hat ein neues Produkt, das einfache P2P-Bezahlungen ermöglichen soll. Internet World

Comdirect lanciert smartPay App: Die App, die gemeinsam mit FinTech Gini auf den Markt entwickelt wurde, vereinfacht das Bezahlen von Papier-Rechnungen. Statt IBAN und Co. eintippen zu müssen, erkennt die App die Daten von einem einfachen Smartphone-Foto. In eine ähnliche Kerbe schlägt der IT-Dienstleister der Volks- und Raiffeisenbanken (Fiducia & GAD): Scan-to-Bank. „Jeder, der schon mal die lange IBAN eintippen musste, weiß, welche Erleichterung das künftig bietet“, sagt der Vorstand dazu. IT Finanzmagazin (smartPay), IT Finanzmagazin (Scan-to-Bank)

Avaloq nähert sich Fintechs: Die Schweizer Software-Firma öffnet ihre Schnittstellen zu Banken auch für Fintechs und hofft auf neue Ideen. Finews.ch

Baningo kooperiert mit Bank Austria: Auf der österreichischen Plattform können Nutzer mit Beratern unterschiedlicher Geldinstitute in Kontakt treten, die Bank Austria ist der erste Bankpartner. TechCrunch

 

– International –

Mintos jetzt auch auf Deutsch: Die Crowdlending-Plattform vermittelt Kredite im Baltikum. Das Unternehmen mit Sitz in Riga ist bereits in Estland, Lettland und Litauen aktiv – und spricht jetzt auch deutsche Kleinanleger an. Deutschsprachige Website

Neuer Fintech-Inkubator in Australien: Stone & Chalk heißt der zweite Fintech-Hub in Sydney, der Raum für mehr als 40 Start-ups bietet. IBS Intelligence

iZettle expandiert: Das Start-up bietet neben seinem mobilen Kartenlesegerät auch Unternehmenskredite für seine Kunden. Möglich macht das eine Finanzierungsrunde mit 60 Millionen Euro.

– Treffpunkt –

Schlossführung bei F10: Der neue Zürcher Fintech-Inkubator lädt die Mitglieder der dortigen Meetup-Gruppe zu einer Privatführung ein. 10. September, Zürch. meetup.com

Wealth Management 2020: Am Vormittag der Fintech-Konferenz pitchen Fintechs und Banken um die Wette. Und am Nachmittag wird in gemeinsamen Design-Thinking-Workshops an Lösungen gearbeitet. 1. Oktober, Berlin. finletter ist Medienpartner dieser Veranstaltung. Event-Website

Lean StartUp vs FinTech: Ob und wie das zusammen passt, soll beim übernächsten Fintech Meetup in Frankfurt diskutiert werden. 7. Oktober. Meetup.com

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Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Veranstaltungskalender auf finletter.de.

 

– Wochenendlektüre –

„Gründerszene“ vergleicht Äpfel mit Birnen: Die deutschen Banken hätten schon verloren, heißt es dort, da die fünf weltweit größten Fintechs mehr wert seien als die fünf größten deutschen Banken. Allerdings sind die internationalen Fintechs auch auf anderen Märkten unterwegs als die in Frankfurt notierten Banken. Außerdem ist die Bewertung von Investoren nicht mit der Bewertung durch Aktienmärkte vergleichbar. Gründerszene.de

Crypto-Zentrum Schweiz? Der Veranstalter der Crypto und Blockchain Konferenz in Zürich meint, die Schweiz und vor allem der Kanton Zug habe das Potential zum globalen Crypto-Zentrum und bezieht sich dabei vor allem auf das Thema Rechtssicherheit. Tatsächlich gibt es im oft als „Crypto Valley“ bezeichneten Zug bereits einige spannende Fintech-Start-ups. Finanzprodukt.ch (Interview), Switzerland Global Enterprise (Beispiele)

– Der meist gelesene Artikel der letzten Woche –

…war das Gesuch der Jobmesse Career Zoo in Dublin am 12. September, die einen Fintech-Schwerpunkt hat und vor allem Deutsch-Muttersprachler sucht. Netzpiloten

 

– Das Beste zum Schluss –

Bafin-Entscheidung hilft Flüchtlingen: Bislang konnten Vertriebene, denen die entsprechenden Papiere fehlten, in Deutschland kein Konto eröffnen. Nun hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht die Vorgaben gelockert und akzeptiert zum Beispiel auch Duldungspapiere. Ein Konto eröffnen zu können, ist ein wichtiger Schritt für Flüchtlinge, die in Deutschland Job und Wohnung suchen. Süddeutsche.de


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