Täglich grüßt das Murmeltier: Neuer Tiefschlag für Wirecard
Erst Anfang des Monats sah sich die Londoner Wirtschaftszeitung „Financial Times” ins rechte Licht gerückt. Beinahe triumphal mutete die Meldung an, ein externes Anwaltsbüro habe trotz intensiver Ermittlungen nichts gefunden, was die Vorwürfe von Wirecard bestätigen könnte. Der Finanzdienstleister hatte zuvor schwere Vorwürfe erhoben, laut denen es bei der negativen Berichterstattung der letzten Monate nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Mit diesem Rückenwind setzte die Londoner Zeitung nun nach. Unter Berufung auf interne Dokumente wirft die Financial Times dem Zahlungsdienstleister vor, nicht korrekt mit seinen Bilanzen umzugehen. Konkret habe Wirecard womöglich in Dubai und Irland die Gewinne und Umsätze frisiert, um die Wirtschaftsprüfer von EY in die Irre zu führen. Die Folge war – wie mittlerweile so häufig nach Berichten der „FT“ – ein Kurssturz bei Wirecard, der zweithöchste des laufenden Jahres. Mit einem Knall sank der Unternehmenswert zeitweilig um vier Milliarden Euro. Zwischenzeitlich hat sich der Aktienkurs nach einer entschiedenen Gegendarstellung durch Wirecard wieder etwas erholt. Wirecard monierte zum Beispiel, dass von der Zeitung angeführte Kunden missverständlich als Einzelpersonen interpretiert worden seinen. Es handle sich aber um Personenmehrheiten, die für Berichte zusammengefasst wurden.
Die Bafin hat in Abstimmung mit der Münchener Staatsanwaltschaft Ermitlungen zu den neuen Vorwürfen aufgenommen. Sanktionsmaßnahmen, wie zuletzt das Verbot von Leerverkäufen der Wirecard-Aktie, sieht die Bafin aber nicht. Spürbare Konsequenzen gab es dennoch für das Unternehmen: Das Bankhaus Metzler strich den Wirecard-Titel kurzum von seiner Liste der zehn aussichtsreichsten Aktien. Das ändere allerdings nichts an der positiven Buy-Bewertung des Bankhauses. Andere Analysten sehen die Situation ohnehin weniger dramatisch, da der Streit zwischen Wirecard und „FT” im Grunde einfach nur in eine neue Runde gehe.
handelsblatt.com, ft.com, faz.net, manager-magazin.de, finanzen.net
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– Fintech-News Deutschland –
Bafin veröffentlicht Erklärung zu PSD2: Die Finanzdienstleistungsaufsicht moderierte ein Treffen von Banken und Zahlungsdienstleistern und bringt anschließend mit der Veröffentlichung einer gemeinsamen Erklärung Optimismus zum Ausdruck. Ziel der Erklärung sei es, die „bislang schwierigen Diskussionen über die neu regulierten Zahlungsauslöse- und Kontoinformationsdienste konstruktiv voranzutreiben”. Die Bafin will dabei die neue Richtlinie nicht nur als Pflichtaufgabe verstanden wissen, sondern vielmehr als Impuls, innovativ zu arbeiten. it-finanzmagazin.de bafin.de
Santander investiert in Berliner Start-up Crosslend: Nach Bloomberg-Informationen wirkt Santander mit 35 Millionen Euro als führender Investor in der aktuellen Finanzierungsrunde für das Fintech Crosslend mit. Das Berliner Unternehmen ermöglicht Investitionen und die Vergabe von Krediten in anderen EU-Staaten. handelsblatt.com
Bafin gewährt ein Jahr bis zur vollständigen Umstellung: Nachdem die Finanzdienstleistungsaufsicht im August die Regeln für starke Kundenauthentifizierung bei Online-Kartenzahlung gelockert hatte, hat sie den Finanzdienstleistern nun einen eindeutigen Rahmen gesetzt. Noch während des gesamten nächsten Jahres wird die Bafin nicht beanstanden, wenn Zahlungsdienstleister die entsprechende Regelung noch nicht umsetzen. bafin.de
Deutsche Kunden wollen nicht mobil zahlen: Einer aktuellen Studie zufolge ist die Skepsis gegenüber Mobile Payments hierzulande bemerkenswert hoch. Außerdem offenbart die Studie, dass Finanzmanager die Sorge der Kunden im Bezug auf die Preisgabe ihrer Daten unterschätzen würden. Darüber hinaus bemängelt die Studie das Fehlen einer paneuropäischen Payment-Infrastruktur faz.net
N26 unter den Top Ten der VC-Investements: In Deutschland flossen im dritten Quartal mit 2,29 Milliarden US-Dollar soviel Kapital wie nie zuvor in einem einzigen Quartal in Start-ups. Mit 470 Millionen US-Dollar ging ein beträchtlicher Anteil davon an N26. Dadurch gehört N26 neben FlixMobility weltweit zu den Top 10 im beobachteten Zeitraum. cash-online.de
Mastercard stoppt Paypal-Alternative in Deutschland: Anfang November können Kunden die letzte Masterpass-Transaktion durchführen, bevor Mastercard den Dienst in Deutschland einstellt. Vor fast vier Jahren war der Dienst als Paypal-alternative für Onlinezahlungen gestartet. mobiflip.de
Exporo erhält weiteren Beirat: Seit September sitzt Dr. Hauke Brede im Beirat der Exporo AG. Brede ist somit Teil eines zweiköpfigen Teams. Zusammen mit Dr. Axel Wieandt soll er der Geschäftsführung des Unternehmens Impulse für die Weiterentwicklung liefern. cash-online.de
Norisbank startet Apple Pay in Deutschland: Offenbar können Norisbank-Kunden künftig Apple Pay über die Norisbank-Kreditkarte nutzen. mobiflip.com
– Fintech-News International –
Mehr Abgänge bei Libra: Der Rückhalt für das Aufsichtsgremium der geplanten Facebook-Digitalwährung bröckelt weiter. In den vergangenen Tagen haben weitere namhafte Unternehmen dem Stablecoin den Rücken gekehrt. Dessen ungeachtet nahm die Libra-Stiftung mit den verbliebenen Partnern in dieser Woche die Arbeit auf. cash.ch, finews.ch
Revolut will 1,5 Milliarden Dollar: In einer der größten Finanzierungsrunden, die es für ein Fintech je gab, will die britische Challenger Bank Revolut 1,5 Millarden Dollar einsammeln. 500 Millionen Dollar sollen dem Vernehmen nach eventuell von JP Morgan beigesteuert werden, während eine Milliarde Dollar über eine Anleihe finanziert werden soll. Unter anderem hänge der Ausgang aber von einer möglichen Bankenlizenz in den USA ab. crowdfundinsider.com
US-Aufsicht stoppt Telegram-Kryptowährung: Mit einer einstweiligen Verfügung hat die US-Börsenaufsicht SEC den öffentlichen Verkauf der Kryptowährung Gram vorerst gestoppt. Dahinter stecken Vorwürfe, dass es an einer regulären Anmeldung gefehlt habe. Unter anderem habe Telegram die Investoren, die bislang 1,7 Milliarden US-Dollar in das Projekt gesteckt hätten, nicht ausreichend über Risiken informiert. heise.de
Brasilianisches Fintech mit 15 Millionen Kunden: Nach eigenen Angaben ist die Kundschaft des Fintechs Nubank allein in den letzten Wochen um ein Viertel gewachsen. Nubank betreibt auch ein Technologiezentrum in Berlin. crowdfundinsider.com
Fintech-Brücke bringt britische Fintechs nach Australien: Mit rund 76.000 Beschäftigten ist die Fintechbranche bereits jetzt enorm bedeutend für die britische Wirtschaft. Um die Bekanntheit der Insel-Fintechs aber weiter zu steigern, können sich neun Start-ups im Rahmen der Fintech Bridge auf einer Konferenz in Melbourne präsentieren. crowdfundinsider.com
Finanzdienstleister weiter im Fokus von Attacken: Laut Global DNS Threat Report des hessischen Softwareentwicklers EfficientIP ist der Finanzdienstleistungssektor der Bereich, der am stärksten unter DNS-Angriffen zu leiden habe. Nahezu 90 Prozent der befragten Unternehmen hätten demnach in den letzten zwölf Monaten Angriffe erlebt, die sie im Schnitt über eine Millionen Euro gekostet hätten. finextra.com
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In rund drei Wochen startet die Fintech Week in Hamburg und Visa ist als Gold-Sponsor mit dabei. Triff unsere Fintech-Teams aus Frankfurt & Berlin. Erfahre mehr über Visa und wie du und dein Start-up mit Visa in Deutschland zusammenarbeiten können. fintechweek.de/visa-2019
– Treffpunkte –
Conscious FinTech #9: fintech4future: Auf der deutschsprachigen Abendveranstaltung geht es um Herausforderungen des nachhaltigen Bankings und etwa die Frage, ob es künftig überhaupt noch persönlichen Kontakt braucht. 29. Oktober, Berlin
12min.FIN Finance & Tech: Der Name ist Programm. Im Rahmen der Fintech Week haben hier jeweils drei Speaker genau zwölf Minuten Zeit, ein Thema zu präsentieren, bevor dem Publikum ebenfalls zwölf Minuten bleiben, über das Vorgestellte zu diskutieren und Fragen zu stellen. 4. November, Hamburg.
LaborX: Beim LaborX auf der Fintech Week ist nicht nur Platz im Publikum. Genau einer ist auch noch auf der Bühne frei für Gründer in einer frühen Phase,die ihre Geschäftsidee präsentieren möchten. Eröffnet wird die zweistündige Abendveranstaltung mit einem Impulsvortrag. 5. November, Hamburg.
the4: Bei diesem Format treffen auf der Fintech Week vier Akteure der Finanz-Branche aufeinander. Genauer gesagt sitzen zwei erfolgreiche Fintech-Unternehmer dem Hamburger Finanzsenator und dem Chef des Bankenverbandes Hamburg gegenüber. 6. November, Hamburg
Bitcoin, Kryptowerte und Blockchain: Banken und Kryptotechs in der dezentralen Finanzwelt: 1,5 Stunden lang unterhält sich die Führungsriege der Sutor Bank mit Partnern und Experten über zukünftige Blockchain-Strategien des Finanzsektors. 6. November, Hamburg.
Fintech meets Real Estate: Auch Proptechs haben ihren Platz auf der Fintech Week. In einem Mix aus Diskussionen und Vorträgen beleuchtet diese Veranstaltung über mehrere Stunden die Schnittpunkte zwischen Fintechs und Immobilien. Die Bandbreite der Gesprächsinhalte reicht dabei von der Blockchain-Strategie der Bundesregierung bis zur EU-Prospektverordnung. 8. November, Hamburg.
Fintech Week Vienna: Für die österreichische Fintech Week ist eine Reihe kostenloser Events angedacht, teils auf deutsch, teils in englischer Sprache gehalten. 18.–24. November, Wien.
Scope – The Digital Future Unconference: Das Wortspiel spielt an auf das ungewöhnliche Veranstaltungsformat. Auf der Scope-Konferenz ist das Programm nicht vorab durchstrukturiert. TeilnehmerInnen können vorab Fragen zu vier vorgegebenen Themengebieten stellen. Per Voting werden daraus Fragen ausgewählt, die die Einsender selbst dann auf der Community Stage diskutieren können. 3. Dezember, Stuttgart.
Paris Fintech Forum 2020: Im letzten Jahr trafen sich nach Angaben der Veranstalter 2.700 Teilnehmer aus 75 Ländern, um in der französischen Hauptstadt knapp 300 Chefs der Finanzbranche zuzuhören. Auch bei der fünften Auflage soll die Veranstaltung unter Schirmherrschaft von Präsident Emmanuel Macro diesem Muster folgen. 29.–30.Januar, Paris.
Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Event-Kalender auf finletter.de.
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Am 19. November 2019 startet Payment & Banking mit der Transactions 19 ein völlig neues Konferenzformat. Es werden nationale & internationale Größen der Payment & Banking-Branche präsentiert: zB. Sascha Lobo, Gunther Dueck, Christoph Bornschein, uvm. transactions.io
– Wochenendlektüre –
Neobanken in Gefahr: Entgegen der oft zitierten These, dass Neobanken unweigerlich die Zukunft des Bankings markieren, argumentiert „finews.ch” konträr. Demnach sei an der Entwicklung in den USA zu erkennen, dass das Geschäftsmodell der Neobanken, wie Revolut und N26, in Gefahr sei. Dies wiederum setze aber eine entsprechende Reaktion der Banken-Konkurrenz voraus. finews.ch
Neue Kunden ohne Betrug: Es ist Teil der Strategie vieler Fintechs, Neukunden den Onboarding-Prozess so leicht wie möglich zu machen. Doch kann ein simplifizierter Prozess auch Betrügereien Vorschub leisten. „Crowdfundinsider” erklärt, welche Techniken hier Abhilfe schaffen. crowdfundinsider.com
5G für Open Banking: Manchmal zeigt sich erst auf den zweiten Blick, welche Bereiche von technischen Innovationen profitieren. Das „it-finanzmagazin” liefert Beispiele, wie sehr auch das Banking der Zukunft vom schnellen Internet profitieren kann. it-finanzmagazin.de
Staat sollte mit Kryptogeld antworten: Dass die Bundesregierung nicht viel von Facebooks Kryptowährung Libra hält, ist bekannt. Ein Verbot wäre laut Analyst Sören Hettler zwar verlockend, aber nicht der beste Weg. Gerade jetzt, wo Libra an Rückhalt verloren hat, könne der Staat vielmehr eine Libra-Konkurrenz an den Start bringen. heise.de
Rennen um digitale Megatrends weiter offen: Joachim Wuermeling, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank, spricht über die großen Buzzwords des Bankings und hält die Zukunft noch nicht für geschrieben. Während er die Digitalisierung als größte Herausforderung der Aufsicht seit der Finanzkrise einordnet, ermuntert er zu innovativen Vorstößen der Akteure der Finanzbranche. it-finanzmagazin.de
Bestandsaufnahme nach PSD2: Keine Woche vergeht ohne einzelne Wasserstandsmeldungen zu den Auswirkungen von PSD2 auf die Finanzwelt. „Finanz-szene” hat nach dem ersten Monat eine erste Zwischenbilanz gezogen und dafür mit relevanten Akteuren gesprochen. finanz-szene.de
Mit Iban Wallet einfacher, sicherer und profitabler Geld verdienen: Ab nur einen Euro erhalten Sie ein kostenloses Konto, das darauf abzielt, Ihnen einen Jahreszins von 2,5 % bis zu 6% zu zahlen. ibanwallet.com [gesponserter Beitrag]
– Meist gelesen in der letzten Woche –
…war der Beitrag über den Launch eines gesicherten Online-Rechnungskaufs durch VR Payment. it-finanzmagazin.de
– Das Beste zum Schluss –
Analyse des „Deals des Jahres“: „Finanz-szene” hat sich bemüht, in diesem längeren Stück einen Einblick hinter die Kulissen eines der Top-Ereignisse des Fintech-Jahres zu liefern – der Fusion von Figo und Finreach zu Finleap Connect. Mit Berufung auf „hochspannende Dokumente” liefert der Bericht konkrete Zahlen und kommt zu überraschenden Deutungen. Unter anderem kommen die vermeintlichen „Kraftprotze” eher als „Halbstarke” daher. finanz-szene.de