Versicherungs-Start-ups in der Kritik
Die Kritik am Riester-Start-up Fairr reißt nicht ab: Diese Woche geht „Das Investment“ dem Vorwurf der versteckten Kosten nach. Günstig bleibe das Angebot nur, wenn man vor Rentenbeginn den Anbieter wechsele, so das Ergebnis. Was jedoch wiederum Kosten verursache. Fairr ist dabei nicht das einzige Insurance-Start-up, das gerade in der Kritik steht: „Der Versicherungsbote“ wirft zum Beispiel dem Vergleichsportal I-finance Rechenfehler vor. Das Unternehmen moniert seinerseits das unsaubere Vorgehen des Portals. Der Vorwurf liegt nah, denn wenn Offline-Makler ihre Online-Konkurrenten an den Pranger stellen, wirkt es doch immer auch ein wenig wie eine Verteidigung des eigenen Existenzrechts. Das kann für „Der Versicherungsbote“ gelten, aber auch für andere, die sich derzeit besonders auf die Start-ups eingeschossen haben und zum Beispiel Intransparenz und Nutzerunfreundlichkeit kritisieren. Sie mögen auch durchaus Recht haben und die Fintechs inhaltliche Schwächen aufweisen. Hier beschäftigen sich immerhin erfahrene Experten mit der Digitalisierung ihrer Branche. Und doch hat es was von Anmaßung, wenn etwa das Fehlen einer App schon als mangelnde Innovationfähigkeit bezeichnet wird.
Das Investment (Fairr), Der Versicherungsbote (Rechenfehler), Das Investment (I-finance), Der Versicherungsbote, Versicherungsbote, Finanzblog (Kritik an Insurance-Produkten)
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Das 5. Hamburger Fintech Meetup findet am 9. September um 19 Uhr statt. Zwei Vorträge stehen schon fest: Michael Stock stellt safe.me vor, Corvin Schmoller sein Start-up Intelligent Recommendations. Weitere Themen können bei den Organisatoren angemeldet werden. finletter ist Medienpartner. meetup.com
– DACH News –
Erneutes Funding für Sumup: Die Altinvestoren des Start-ups schießen zehn Millionen Euro nach. Es ist die zweite große Finanzspritze in weniger als drei Monaten. Gründerszene
Siebenstelliges Investment in givve: Das Start-up arbeitet im Bereich der Mitarbeiter-Incentivierung. Pressemitteilung
TopCheck mit Million-Investment: Das Berliner Start-up, das Finanzprodukte auf dem nigerianischen Markt vergleicht, hat mehrere europäische Investoren gewonnen, darunter Mountain Partners und der Business Angels Cornelius Boersch. Gründerszene
Neues Fintech-Start-up: Der Inkubator Project A hat einen „Millionenbetrag im unteren einstelligen Bereich“ in das Berliner Start-up Liqid gesteckt. Liqid macht digitale Vermögensverwaltung für Kunden, die mehr als 100.000 Euro anlegen. Pressemitteilung (PDF), Wirtschafts Woche (Interview mit Florian Heinemann von Project A)
Paypal vereinfacht Bezahlvorgang: Einmal eingeloggt, müssen DACH-Nutzer des Bezahldienstes beim nächsten Vorgang nicht erneut ihr Passwort eingeben. Wer es lieber sicherer hat, sollte den Haken bei „Eingeloggt bleiben“ vermeiden oder zusätzliche Sicherheitshürden einrichten. Heise
Fintech-Inkubator in Zürich: Der Finanzdienstleister Six, der mit Paymit bereits an einem erfolgreichen Fintech-Start-up beteiligt ist, fördert dort eigene und externe innovative Projekte. Computerworld.ch
W&W startet Digitale Werkstatt: Der Finanzdienstleister Wüstenrot & Württembergische holt die Digitalberatung etventure ins Haus, um mit Start-up-erprobten Methoden wie Design Thinking innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln. Finanzen.net (Pressemitteilung)
– International –
Robo-Finanzberater kooperieren: Investoren können sich nun über ihr Konto beim Marktführer Lending Club auch auf LendingRobot registrieren, was deren Anmeldeprozess vereinfachen soll. Bankless Times
Deutsche Talente gesucht: Die Jobmesse Career Zoo in Dublin am 12. September legt den Schwerpunkt unter anderem auf Fintech. Deutsch-Muttersprachler sind besonders gefragt. Netzpiloten
UBS macht sich zukunftsfit: In London experimentiert ein Team der Schweizer Großbank mit Blockchain. Team-Leiter Alex Batlin will die Technologie lieber als Chance begreifen denn als Gefahr. Finews.ch
Fintech muss 700.000 US-Dollar Entschädigung zahlen: Der inzwischen von Lending Club übernommene Kreditgeber Springstone Financial hatte seine Bedingungen intransparent dargestellt. Mehr als 3.000 Anleger litten darunter, dass unerwartete Gebühren für ihren Kredit anfielen. Das Investment
– Treffpunkt –
Postfinance Hackathon: Um die Zukunft der Finanzbranche geht es bei diesem Hackathon. 25. und 26. September, Bern. postfinance.ch
FinMeetsTech: Nach Keynotes können die Teilnehmer ihre Fintech-Ideen pitchen und danach mit Mentoren weiterentwickeln. Mit finletter als Medienpartner. 6. Oktober, Frankfurt. finmeetstech.com
What the FinTech?! Zum zweiten Mal steigt die Konferenz rund um Fintech im Startplatz in Köln, am 8. Oktober ist es wieder soweit. startplatz.de
Finanzbarcamp Frankfurt/ Offenbach: Am 6. und 7. November gibt es ein eigenes Barcamp zum Thema Finanzen und Fintech. Event-Website
Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie im Veranstaltungskalender auf finletter.de.
– Wochenendlektüre –
Das Warten auf Apple Pay: „t3n“ bringt einen spannenden Hintergrundartikel zum mit Spannung erwarteten Bezahlsystem von Apple und der Zukunft von Mobile Payment allgemein. t3n
Zur Digitalisierung der ING-DiBa: Vorstandsvorsitzender Roland Boekhout erzählt, dass die Bank ständig in Gespräch mit Fintechs sei und von ihnen lernen wolle. „Ich mache mir aber weniger Sorgen, dass FinTechs unser Geschäft übernehmen werden. Denn die verlieren sofort ihre Innovationskraft, sobald sie reguliert werden.“ Der Bank Blog
#Studienalarm: Die Düsseldorfer Beratung Barkow Consulting hat den Wert der größten deutschen börsennotierten Banken verglichen mit dem der fünf größten Fintech-„Unicorns“, also der mit mehr als eine Milliarde US-Dollar bewerteten Unternehmen. Als wertvolle Ergänzung gibt es beim „Business Insider“ eine ausführliche Liste mit Beschreibungen der Top 25 Fintech-Einhörner. Barkow Consulting, t3n (Vergleich), Business Insider (Unicorns)
#Studienalarm, die Zweite: Star Finanz hat fast 20.000 Menschen online zur Zukunft der Bank befragt. Besonders wichtig sind den Kunden demnach hohe Sicherheitsstandards. Nur 38 Prozent halten hingegen noch persönliche Beratung für wichtig. IT Finanzmagazin
Welt ohne Bargeld: Wir brauchen den Schmerz des Barzahlens, schreibt dieser Kolumnist. Die Abschaffung des Bargeld würde zu Verschuldung und mehr Überwachung führen. t3n
Europas Fintech-Hauptstadt: Der CEO von Transferwise aus London vergleicht in einem Gastbeitrag die Fintech-Städte Berlin und London, kommt aber schnell zu dem Schluss, dass London der bessere Ort ist, um ein Fintech international erfolgreich zu machen. Deutsche Startups
– Der meist gelesene Artikel der letzten Woche –
…war die Website von Paydirekt, der Paypal-Alternative der deutschen Banken und Sparkassen. paydirekt.de
– Das Beste zum Schluss –
Das Fintech-Knöllchen: In der nordrhein-westfälischen Stadt Hamm bekommen Parksünder seit einigen Monaten einen modernen Strafzettel. Dieser ist mit einem QR-Code versehen, der mit modernen Banking-Apps ausgelesen werden kann. Die Stadt freut sich seither über weniger Fehlüberweisungen wegen falsch eingegebener Bankdaten. Westfälischer Anzeiger