Softbank investiert 900 Millionen Euro in Wirecard
Diese Woche sorgte der bayerische Zahlungsdienstleister nach einigen Tiefschlägen wieder für positive Nachrichten: 900 Millionen Euro will die japanische Softbank in Wirecard investieren. Der Deal soll über eine Wandelschuldverschreibung laufen, also über eine Anleihe, die Softbank in fünf Jahren das Bezugsrecht für knapp sieben Millionen Wirecard-Aktien zusichert. Macht Softbank dann davon Gebrauch, gehören die Japaner mit einem Schlag zu den größten Investoren der AG. Es soll aber nicht bei einem reinen Investment bleiben. Auch eine strategische Partnerschaft ist beschlossen, die Wirecard wohl unter anderem die Expansion im asiatischen Raum erleichtern wird. Auch im Bereich der digitalen Kreditvergabe wollen beide künftig zusammen arbeiten.
Deutlich positive Signale für die Wirecard-Anleger, was aber nicht heißt, dass man in Aschheim in dieser Woche ausschließlich erfreut durchatmen kann. Erneut erhebt die „Financial Times“ Vorwürfe, bei denen es um fragwürdige Geschäftsmethoden im Zusammenhang mit Drittanbietern geht. Fürs Erste dürften diese Störgeräusche aber nicht zu sehr auf die Stimmung drücken. Immerhin konnte Wirecard nach Monaten der Spekulationen einen aktuellen Abschluss vorlegen, der durch die Wirtschaftsprüfer von EY abgesegnet wurde. Im Bericht betonen die Prüfer explizit, dass sich keine Einwendungen hinsichtlich der Bewertung der Geschäftswerte oder „der Forderungen sowie der Realisierung und des Ausweises der Umsatzerlöse gegenüber Acquiring-Partnern ergeben“ habe.
Als wäre das alles nicht schon genug für eine Woche, gab es auch News zum „Fall “ seitens der Finanzdienstleistungsaufsicht – das zweimonatige Bafin-Verbot ist aufgelaufen, nachdem keine neuen Netto-Leerverkaufspositionen in Wirecard-Aktien aufgebaut oder bestehende Netto-Leerverkaufspositionen erhöht werden konnten. Im Sport würde man die Wochenbilanz der Bayern so mit einem 3:1 beschreiben.
faz.net, handelsblatt.com, aktionaer.de, finanz-szene.de bafin.de
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Fintech Ladies DeepDive: Keynote-Präsentation mit anschließendem Q&A sowie Netzwerk-Runde.finletter ist Medienpartner der Events des Netzwerks Fintech Ladies. 22. Mai, Frankfurt.
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– Wochenendlektüre –
Bundesregierung will sich um Apple kümmern: Apple ist anders. Das war bislang ein ungeschriebenes Gesetz und auch, wenn sich hier und da Widerstand gegen die Abschottungspolitik von Apple regte, tat das den Umsatzzahlen offenbar keinen Abbruch. Eine kleine Anfrage der Grünen im Bundestag lässt nun aufhorchen. Scheinbar hat die Bundesregierung auf dem Schirm, dass die Sperrung von NFC-Schnittstellen gegenüber Dritten eventuell zu beanstanden ist. Mit dieser Maßnahme hat Apple sich technisch bislang erfolgreich abgeschottet. Der „Bargeldlosblog“ versucht sich an einer Interpretation der Regierungs-Antwort auf die Anfrage. bargeldlosblog.de bundestag.de
Kommunikation der Zukunft: „Bis in die 1980er Jahre waren Telexmaschinen mit Lochstreifensendern das Kommunikationsmittel der Wahl in vielen Banken und Versicherungen.“ Mit dieser simplen Wahrheit illustriert die „Computerwoche“ eingängig, dass moderne Zeiten auch moderne Kommunikationswege erforderlich machen. In dem Artikel geht es daher auch darum, wie Banken und Fintechs in Zukunft kommunizieren könnten. computerwoche.de
Fünf Start-ups für Indien: Manchmal lohnt ein Blick über den Tellerrand. „entrepreneur.com“ nimmt hier explizit indische Insurtechs unter die Lupe und erklärt, warum diese Versicherungen vereinfachen. entrepreneur.com
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– Meist gelesen in der letzten Woche –
… war der Artikel über deutsche Unternehmen unter den 100 innovativsten Fintechs der Welt. fintech.global
– Das Beste zum Schluss –
Kampf um die Köpfe: Eigentlich klingt es doch paradox: In einer Branche, die von Dezentralität und Digitalisierung lebt, ist der Standort nach wie vor trotzdem von großer Bedeutung. So sind gerade die Millionenstädte wie Hamburg eben auch die Fintech-Hotspots im Land. Aber nicht nur bei der Standortwahl orientieren sich Fintechs an altbewährten Mustern. Ebenfalls trotz Digitalisierung bleiben weiterhin vor allem die Menschen hinter den Produkten relevant. Laut dem „Bank-Blog“ gar mehr denn je. Demnach nimmt das Ringen um die fähigen Macher weiter zu. Eine Betrachtung am Beispiel des Hamburger Fintech-Standorts. der-bank-blog.de