finletter 192 – Paydirekt, Twint, Klarna

Christina Cassala
Christina Cassala

Partnerbanken steigen bei Paydirekt aus

Paydirekt, das Bezahlsystem der deutschen Banken, verliert die ING Deutschland, die Hypovereinsbank, die deutsche Santander sowie weitere private Banken als Partner. Die genannten Unternehmen haben ihre Anteile zum 31. Dezember 2019 gekündigt. Nach außen hin heißt es, die Institute hätten sich an der komplexen Governance-Struktur des deutschen Paypal-Klons gestört. In Wirklichkeit, so „finanz-szene.de“, fehle es eher an der Bereitschaft, sich an der anstehenden Funding-Runde zu beteiligen. Noch in diesem Jahr sollen Gespräche über eine Finanzspritze in dreistelliger Millionenhöhe anstehen.

Insgesamt halten die Partner, die Paydirekt den Rücken kehren wollen, elf Prozent der Anteile. Noch ist unklar, was mit diesen passieren soll. Denkbar ist, die offenen Anteile auf die Deutsche Bank und die Commerzbank aufzuteilen. Die beiden Banken wollten sich dazu jedoch nicht äußern.

Paydirekt ist ein Online-Zahlungsdienst, der 2015 von einer Reihe deutscher Banken und Sparkassen ins Leben gerufen wurde. Für größere Händler ist Paydirekt ein Bezahlverfahren unter vielen. Der Dienst konkurriert direkt unter anderem mit der US-Firma Paypal.
Kunden der betroffenen Banken sollen den Dienst aber weiter nutzen können.

handelsblatt.com, finanz-szene.de, t3n.de,


Zinsland Wall Höfe
Bereits über 70% gefundet: die Tecklenburg GmbH realisiert mit dem Projekt „Wall Höfe“ den Neubau eines Wohn- und Geschäftsquartier in direkter Nähe zu Düsseldorf.

– Fintech-News Deutschland –

Wirecard kooperiert mit real: Der Online-Payment Anbieter Wirecard hat die Zusammenarbeit mit der Einzelhandelskette real erweitert und übernimmt nun auch die Zahlungsabwicklung für den Online-Lebensmittelshop der Supermarktkette.it-times.de, Pressemitteilung

Investment für Kreditech: Die Hamburger Varengold Bank hat sich an Kreditech beteiligt. Sie hat mindestens eine Million Euro in das zuletzt in die Schlagzeilen geratene Unternehmen gesteckt. Damit hält die Bank nun 6,36 Prozent der Unternehmensanteile. gruenderszene.de

Neuzugang bei DKB: Nach dem früheren Paypal-Deutschland-Chef Arnulf Keese holt sich die DKB nun auch Sascha Dewald, Ex-Chef des Berliner B2B-Start-ups Finreach, mit an Bord. finanz-szene.de

Optiopay arbeitet mit Gothaer: Finanztechnologiedienstleister Optiopay kooperiert mit der Gothaer Versicherung. Kunden können im Schadenfall jetzt zwischen mehreren Auszahlungsvarianten wählen: entweder als direkte Überweisung, als Einkaufsgutschein oder als eine Kombination beider Optionen. Das Angebot wird zunächst im Zeitraum von drei bis sechs Monaten getestet. asscompact.de

Hanseatic Bank erweitert digitalen Service: Bei der Hanseatic Bank können Kunden ihren Kreditkartenantrag nun vollständig digital ausfüllen lassen. Es würde immer wichtiger, Kunden Lösungen zu bieten, die es ihnen ermöglichen, ihre Bankgeschäfte unabhängig von Ort und Zeit zu tätigen, sagt die Bank zu ihrem digitalen Service. Pressemitteilung

 

– Fintech-News International –

Mega-Deal: Der US-Zahlungsverkehrs-Abwickler Fiserv übernimmt seinen Konkurrenten First Data. Fiserv will dafür 22 Milliarden Dollar auf den Tisch legen, was diesen Deal zu der größten Fintech-Übernahme aller Zeiten machen würde. techcrunch.com, handelsblatt.com, faz.net

Twint wächst schnell: Die Schweizer Bezahllösung Twint zählt laut Geschäftsführer Markus Kilb bald 1,2 Millionen Nutzer. Mit 15.000 Neukunden pro Woche sei die Nachfrage seit Dezember „regelrecht explodiert“. Vor allem bei jungen Nutzern sei der mobile Service besonders beliebt. Grund könnte sein, dass die App mit einem gewöhnlichen Bankkonto statt mit Kreditkarte funktioniert. aargauerzeitung.ch

Zurückhaltung bei der Fed: Der rasante Aufstieg von schwach regulierten Fintech-Firmen macht der US-Notenbank Fed Sorgen. Bei den jungen Technologieunternehmen ließen der Verbraucherschutz und das Risikomanagement zu wünschen übrig, lautet die Kritik vieler Fed-Vertreter. bilanz.ch


– Anzeige
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TechQuartier presents the 2nd edition of the Global InsurTech Roadshow in Frankfurt.
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– Treffpunkte –

Meetup AI & Data Science in Finance Vol. 2: Frankfurt Data Science, Artificial Intelligence und FinTech Meetups veranstalten die zweite Ausgabe ihres gemeinsamen „AI & Data Science in Finance Meetup“. 24. Januar, Frankfurt.

Insurtech Hackathon and Conference: Entwickler und Designer sind eingeladen, neue Softwarelösungen zu entwickeln. Für Nicht-Hacker bietet Hacknext Keynote-Speaker und Workshops an, die sich mit aktuellen technologischen Trends und Brancheneinblicken befassen. 7.-9. März, München.

FinTech 2019 – Beyond Banking: Das Finanz und Wirtschaft Forum „FinTech 2019“ versammelt auch dieses Jahr wieder renommierte Experten und Praktiker mit konkreten Business Cases aus der Welt von Fintech und Blockchain sowie aus Digital-Native-Industrien. 14. März, Zürich.

BaFin-Konferenz „Nachhaltige Finanzwirtschaft“: Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über aktuelle europäische Regulierungsvorhaben und die aufsichtlichen Ansätze der BaFin und können sich mit Vertretern der Aufsicht austauschen. 9. Mai, Berlin.

Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie in der Event-Liste auf finletter.de.

 

– Wochenendlektüre –

Analyse: Die neue Finanzspritze für N26 ist ein Fanal für die deutsche Fintech-Szene. „Capital“ wagt sich an einen Vergleich zwischen der Berliner Challenger Bank und der Deutschen Bank. Der Vergleich der Zahlen zeigt eine Unwucht, einen Zusammenprall von Zukunft und Vergangenheit – aber auch ein Rennen, das mitnichten gelaufen ist. Auch die FAZ fragt, sich, ob „N26 wirklich so toll ist?“ capital.de, faz.net

Apple Pay für alle ein Erfolg: Nicht nur für Apple, sondern auch für die teilnehmenden Banken, war der Deutschlandstart von Apples mobiler Bezahllösung ein Erfolg. Sie zeigen sich mehr als zufrieden mit der Markteinführung von Apple Pay und sprechen von hunderttausenden registrierten Geräten. Genaue Zahlen wird es wohl nicht geben, da der US-Konzern den Banken untersagt, diese Daten mitzuteilen. sueddeutsche.de

Berlin, erwache! Die Krypto-Szene hat sich im letzten Jahr rasant entwickelt und Berlin ist die Hauptstadt für Blockchain-Technik. Die Forderungen nach einheitlicher Regulierung mehren sich, aber auf Ministerialebene herrscht weiter Gemütlichkeit, während auf politische Anweisungen gewartet wird. handelsblatt.com, handelsblatt.com (Kommentar)

Studie 1: Die Blockchain wird sich für viele Unternehmen als Milliarden-Grab erweisen, so das drastische Fazit einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey aus, das damit einen Sinneswandel vollzieht. Bis vor kurzem feierte McKinsey noch die Zukunftstechnik. manager-magazin.de, mckinsey.com (Studie)

Studie 2: Das weltweite Investitionsvolumen in Insurtechs im dritten Quartal 2018 hat sich im Vergleich zum vorherigen Quartal auf mehr als 1,3 Milliarden US-Dollar verdoppelt. Während die Anzahl der gemeldeten Transaktionen zwar um 20 Prozent auf 57 Finanzierungen sank, waren die einzelnen Investitionsrunden jedoch größer. Laut des InsurTech Briefings 03/2018 von Willis Towers Watson gab es in Q3/18 acht Transaktionen mit einem Volumen von jeweils über 40 Millionen US-Dollar. Download (Studie)

 

– Meist gelesen in der letzten Woche –

… war, wie bereits seit etlichen Wochen auf finletter, die Studie „Technology Predictions 2019“ des Investmentunternehmens GP Bullhound. Downloas (Studie)

 

– Das Beste zum Schluss –

Bling Bling: Dem Zahlungsdienstleister Klarna ist ein wahrer Marketing-Coup gelungen. Snoop Dogg, seines Zeichens US-Rapper und Schauspieler, wird neues Werbegesicht der Schweden. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird Snoop Dogg unter dem Namen „Smoooth Dogg“ das Gesicht der Kampagne „Get Smoooth“ sein. Hierfür lässt sich der US-Künstler unter anderem in rosa Satin-Bettwäsche zwischen majestätisch-großen, Afghanischen Windhunden ablichten. Snoop Dogg, der die Anteile eines bestehenden Gesellschafters übernimmt, bestätigte die Partnerschaft in den Sozialen Medien und fügt hinzu: „Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, mein Anlageportfolio im Technologiebereich auf Europa auszuweiten.“
Snoop Dogg war zuvor ein Early Stage Angel Investor bei Startups wie Eaze, einem Marihuana-Liefergeschäft in Kalifornien, Reddit und einer provisionsfreien Trading-App Robinhood. forbes.com, handelsblatt.com