Downround bei Kreditech
Im letzten Jahr noch 100 Millionen, jetzt nur noch 14: Kreditech soll in einer aktuellen Finanzierungsrunde gerade einmal 14 Millionen Euro erhalten haben, um die Zeit bis zur kommenden „größeren Kapitalerhöhung“ zu überbrücken. Vom Branchennewsportal finanz-szene.de befragte Experten vermuten, dass es zu einer Neubewertung des einstigen Vorzeige-Fintechs gekommen und der Firmenwert „quasi gen Null“ gesetzt worden sei. Hintergründe sind derzeit nicht bekannt. Stimmen diese Zahlen, muss es zu einer massiven Verwässerung der Anteile der Altinvestoren gekommen sein. Die Folge: Mehrere früher einflussreiche Gesellschafter, darunter US-Investor Blumberg Capital und Mitgründer Alexander Graubner-Müller, halten jetzt weniger als 0,1 Prozent an Kreditech.
Bislang flossen insgesamt 500 Millionen US-Dollar in das Hamburger Fintech. Zuletzt steckte der südafrikanische Payment-Spezialist PayU 100 Millionen Dollar in Kreditech; das war 2017 und die Unternehmensbewertung soll damals 260 Millionen betragen haben. Kreditech verleiht Kredite an Menschen, die von traditionellen Banken vernachlässigt werden, weil sie kaum oder gar keine Kredithistorie haben. Um die Kreditwürdigkeit zu beurteilen, arbeitet Kreditech an und mit einem Algorithmus, der mit Hilfe künstlicher Intelligenz riesige Datenmengen auswerten sollte.
„Die Entwicklung und potentielle Monetarisierung des Algorithmus waren schon immer das eigentliche Geschäftsmodell. Kreditech ist in Wirklichkeit ein Big-Data-Unternehmen, was aber viele nicht auf dem Schirm haben”, so die Einschätzung von Branchenbeobachter und finletter-Gründer Clas Beese. „Die aktuellen Entwicklungen lassen sich für mich nur so erklären, dass Kreditech seinen Fokus verschoben hat.” Auf Nachfrage von finletter nennt CEO David Chan Machine Learning noch „einen Kernaspekt unseres Wettbewerbsvorteils”. „Für mich klingt das wie die Bestätigung, dass der Algorithmus nicht mehr das eigentliche Geschäftsmodell ist“, so Clas Beese.
finanz-szene.de, deutsche-startups.de, gründerszene.de
– Fintech-News Deutschland –
Apple Pay in Deutschland gestartet: Seit Dienstag können Kunden ausgewählter deutscher Banken in Geschäften via Apple Pay zahlen. Zum Start dabei sind American Express, Deutsche Bank, HVB, comdirect, N26, o2 Banking, Hanseatic Bank, Boon, Bunq, Fidor Bank, Edenred und VIMPay. Finanzexperten hoffen, dass Apples Bezahldienst dem Mobile Payment in Deutschland zum Durchbruch verhelfen wird, und versprechen sich volkswirtschaftliche Vorteile: Es mache Transaktionen schneller, effizienter und sicherer. Doch nicht alle sind begeistert: Die Sparkassen beispielsweise werfen dem US-Konzern indirekt den Missbrauch seiner Position im Markt für Handy-Betriebssysteme vor. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) fordert, Apple solle „den Industrie-Standard NFC an seinen Endgeräten zu angemessenen Konditionen nicht nur für die eigene Lösung, sondern auch für Dritte öffnen“. Ist der Hype gerechtfertigt und läutet der Start eine neue Zahlungsära in Deutschland ein? it-finanzmagazin.de, finletter (Kommentar mit mehr Lesetipps) , finanz-szene.de, dsgv.de
Los geht’s: Die Blockchain-Bank Bitwala hat ihren Start bekannt gegeben. Ab sofort bietet das Fintech ein Online-Girokonto mit eingebauter Handelsfunktion für Kryptowährungen in Zusammenarbeit mit der Solaribsank an. 40.000 Nutzer haben sich laut Unternehmensangaben bereits für das Blockchain-Konto und die Bitwala Card registriert. sueddeutsche.de
Strafverfahren: Taxbutler-Gründer Mathias Raisch wird Veruntreuung von Firmengeldern vorgeworfen. Das zuständige Polizeipräsidium Ludwigsburg bestätigte, dass Ermittlungen in dieser Sache beim Kriminalkommissariat geführt würden. capital.de
Börse Stuttgart und Solarisbank: In der Funktion als Technologiepartner, der die technische Infrastruktur liefern soll, unterstützt die Solarisbank künftig die Börse Stuttgart. Diese will sich bereits im ersten Halbjahr 2019 als Krypto-Handelsplatz platzieren. it-finanzmagazin.de
Neuzugang bei FinTecSystems: Hannes Rogall wechselt zum 1. April 2019 von Easycredit zu FinTecSystems. Er wird dort den neu geschaffenen Posten des Chief Operating Officers (COO) bei dem Münchner Smart-Data-Anbieter übernehmen. onlinehaendler-news.de
Digitale Opfergabe: Passend zur Weihnachtszeit testet die katholische Pax-Bank in Köln den digitalen Klingelbeutel mit integriertem Bargeldlos-Gerät. Man habe sich für einen elektronischen Opferstock wegen steigender Nachfrage durch Kirchenbesucher entschieden, so der Bankvorsitzende Klaus Schraudner. Diese Zahlungsmethode sei vor allem für Kirchen mit hohem Touristenaufkommen sinnvoll, da viele von ihnen bargeldlos reisten. it-finanzmagazin.de
– Fintech-News International –
Europäische Banklizenz für Revolut: Die britische Challenger Bank Revolut, gegründet 2015, hat eine EU-Lizenz über die Zentralbank Lietuvos Bankas erhalten. Diese werde ab Anfang 2019 implementiert werden, heißt es aus dem Unternehmen. Über die Passporting-Regel erfolge der Rollout in die europäischen Märkte des Fintechs. Bevor man die Lizenz auch auf den Heimatmarkt und die Schlüsselmärkte Frankreich, Deutschland und Polen übertrage, werde man sich zunächst auf kleinere Länder fokussieren. handelsblatt.com, derbrutkasten.com
Neues Unicorn in Korea: Das koreanische Unternehmen Viva Republica, das hinter der Zahlungsapplikation Toss steht, gab bekannt, eine Finanzierungsrunde über 80 Millionen Dollar bei einem Wert von 1,2 Milliarden Dollar angestoßen zu haben. Angeführt wird die Runde von den US-Unternehmen Kleiner Perkins und Ribbit Capital, die damit erstmals in Korea aktiv werden. Seit Gründung im Jahr 2015 hat das Unternehmen insgesamt 200 Millionen US-Dollar von Investoren eingenommen. techcrunch.com
Viel Geld für Plaid: In einer Series C-Runde hat das US-amerikanische Fintech Plaid eine Finanzspritze von 250 Millionen US-Dollar erhalten. Die Firma kommt derzeit auf eine Marktbewertung von 2,7 Milliarden US-Dollar. techcrunch.com
Alles aus: Der schwedische Zahlungsdienstleister Glase teilte diese Woche mit, dass der Dienst mit sofortiger Wirkung eingestellt werde. Man habe die notwendige Finanzierung nicht sicherstellen können, heißt es aus dem Unternehmen. heise.de
Anreize für Mitarbeiter: Paypal hat ein neues Belohnungssystem für seine Mitarbeiter gestartet, bei dem innovative Mitarbeiter Blockchain-Token erhalten können. Jene, die das Programm nutzen, können Token sammeln und diese innerhalb des Unternehmens für Aktivitäten einsetzen, darunter für ein Pokerspiel mit Mitgliedern der Chefetage oder einen Trailrun. kryptoszene.de
Invest für österreichisches Fintech: Das Linzer Blockchain-Unternehmen Blockpit holt sich mit dem European Super Angels Club (ESAC), ein pan-europäisches Investoren-Netzwerk, den ersten Investor an Bord. Er beteiligt sich mit 1,75 Prozent an den Österreichern; über die Summe ist hingegen nichts bekannt. Blockpit bietet Software-Lösungen im Bereich Versteuerung bei virtuellen Währungen. trending-topics.at
Seed-Finanzierung: Der Schweizer Rechnungssteller Billte kündigte eine Seed-Investition von 450.000 Schweizer Franken (knapp 400.000 Euro) an. Die Finanzierung erfolgt durch Synpulse Management Consulting. fintechnews.ch
Neuer Fonds für Fintechs: Odysseus Alternative Ventures (OAV) um Investor Christophe Reech legt gemeinsam mit dem strategischen Partner Apicil einen Insurtech Capital Fonds mit Mittelzusagen in Höhe von 10 Millionen Euro für Schweizer Start-ups der Versicherungsbranche auf. fintechnews.ch
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See us at Paris Fintech Forum – 29th of January 2019.
– Treffpunkte –
Blockchain Forum 2019: Auf der eintägigen Veranstaltung dreht sich alles um die Implementierung der Blockchain-Technologie. 21. Januar, Zürich.
Open Banking Forum: Einen Tag lang diskutieren Experten über die aktuell eingesetzte APIs und Handlungsoptionen für Banken, sprechen über Open Banking in Nord- und Südamerika, Asien und Australien sowie über rechtliche Aspekte von Open Banking in der Schweiz und Europa. 22.Januar, Zürich.
Finastra Universe: Das Event richtet sich an Führungskräfte im Bankensektor und hilft ihnen, die aktuellen Herausforderungen mit zukunftsweisenden Technologien zu bewältigen. 6. Februar, Frankfurt.
Global Insurtech Roadshow: Die Zwei-Tages-Veranstaltung fokussiert sich auf den Pitch junger internationaler Insurtech-Gründer, zahlreiche Panel-Diskussionen renommierter Experten sowie gezieltes Networking zwischen Insidern, Disruptoren, Versicherern und Investoren. finletter ist Medienpartner. 19./20. März, Frankfurt.
EXEC Fintech: Die Veranstaltung kehrt nach Frankfurt zurück und vereint Vorträge, Masterclasses und Diskussionsrunden sowie Fintech-Pitches. 10. April, Frankfurt.
Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie in der Event-Liste auf finletter.de.
– Wochenendlektüre –
Zukunftspläne: Die Cashlink-Gründer vollzogen den Pivot und machen mit einer Investment-Plattform, die auf den Namen Stokera hört, weiter. Im Interview spricht CEO Michael Duttlinger über die Hintergründe und wie es künftig weitergehen soll. station-frankfurt.de
Aus Anlagefehlern lernen? Die App tritra will hier unterstützen. Aktuell wird sie in der comdirect Start-up Garage weiterentwickelt. Im Interview erzählen die tritra-Gründer, wie sie die Erkenntnisse aus der Behavioural Finance für ihre App nutzen. community.comdirect.de [gesponserter Beitrag]
Tiefstand: Einer Analyse zufolge gibt es aktuell 793 Fintech-Start-ups in Deutschland. Die Anzahl der Neugründungen ist im Jahr 2018 auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren gesunken. Das Investitionsvolumen ist hingegen weiter gestiegen. der-bank-blog.de
Ranking: Berlin bleibt Nummer 1 in Sachen Fintechs – so eine Studie der comdirect. Großer Verlierer ist Frankfurt. Bei der Zahl der ansässigen Finanz-Start-ups hat München 2018 die Bankenstadt überholt. 95 Fintechs haben sich am Main angesiedelt, etwas weniger als in der bayerischen Landeshauptstadt. Vor einem Jahr lagen Frankfurt und München noch gleichauf. faz.net
Regulierung: Die Einnahmen aus virtuellen Börsengängen sind seit August drastisch eingebrochen. Grund dafür könnten Auseinandersetzungen zwischen Krypto-Unternehmen und den Regulierungsbehörden sein, welche in 2018 Oberwasser bekommen haben. handelsblatt.com
Nahezu verdoppelt: Laut aktueller Zahlen des Cambridge Center for Alternative Finance hat sich die Anzahl der Krypto-Investoren in den ersten drei Quartalen des Jahres 2018 weltweit nahezu verdoppelt. Gleichzeitig heißt es, die Zahl der verifizierten Krypto-Nutzer seien binnen neun Monaten von 18 Millionen auf 35 Millionen gestiegen. manager-magazin.de
Aufwärtstrend: Die Autoren der „Technology Predictions 2019“ des Investmentunternehmens GP Bullhound prognostizieren ein besseres Jahr für Kryptowährungen. Konzerne würden verstärkt anfangen, in Kryptowährungen und die Distributed-Ledger-Technologie zu investieren und die Regulierung des Kryptomarktes werde klarer werden. Große Banken wagten sich ins Feld des Kryptowährungs-Handels und würden etwa ETFs für Bitcoin und andere Währungen launchen. Studie
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– Meist gelesen in der letzten Woche –
… war erneut der Artikel darüber, wie Google, Amazon, Facebook und Apple in das Bankengeschäft einsteigen könnten. private-banking-magazin.de
– Das Beste zum Schluss –
Hohoho: Bald quetscht sich wieder der dicke, bärtige Mann durch den viel zu engen Kamin und das Jahr neigt sich dem Ende. Für das finletter-Team ist das Anlass, das Jahr 2018 noch einmal Revue passieren zu lassen. Bis ins neue Jahr hinein beantwortet eine Auswahl der spannendsten und klügsten Köpfe der deutschen Fintech-Branche, wie ihr Jahr 2018 lief und was die Szene für 2019 erwarten kann: „Es ist super, wie sich das kontaktlose Zahlen allmählich durchsetzt in Deutschland und damit hoffentlich auch dem Bezahlen mit dem Handy den Weg ebnet“, sagt beispielsweise Geschäftsführerin und Gründerin von RatePay Miriam Wohlfarth und auch traxpay-COO Jochen Siegert erwartet einen großen Durchbruch in Sachen kontaktloses Zahlen – dank Google Pay, Paypal und zuletzt dem heiß ersehnten Start von Apple Pay in Deutschland. finletter (Wohlfahrth), finletter (Siegert)
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