finletter 187 – FinTecSystems, Ratepay, Fintech Group

Christina Cassala
Christina Cassala

Klarna-Tochter wirft FinTecSystems Markenverletzung vor

Der von FinTecSystems betriebene Bezahldienst „Sofort-Pay“ wird von der Klarna-Tochter Sofort GmbH („Sofortüberweisung“) auf Markenverletzung und unlauteren Wettbewerb verklagt. Die Klage wurde bereits am 2. Oktober 2018 beim Landgericht München eingereicht. Grund: Die Nachahmung von Waren und Dienstleistungen durch Mitbewerber stellten eine Behinderung des Wettbewerbs dar. „Die deutschen Konsumenten kennen und vertrauen der Bezahlmethode Sofortüberweisung seit Jahren – die Nutzung eines ähnlich klingenden Namens für eine Bezahllösung durch FinTecSystems sei wie in der Klageschrift begründet irreführend und bietet Verwechslungsgefahr. Das Unternehmen mache damit Gebrauch vom guten Ruf der „Sofortüberweisung“, so die Sofort GmbH.

Beide Services ermöglichen Kunden eine unkomplizierte Bezahlung beim Online-Shoppen. FinTecSystems-Geschäftsführer Stefan Krautkrämer indes zeigt sich überrascht, da man sich seit einigen Wochen in konstruktiven Gesprächen mit der Klarna AB zur Thematik befände, sagt er.

handelsblatt.com, finanz-szene.de, onlinehaendler-news.de, internetworld.de


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– Fintech-News Deutschland –

Oranje investiert in Ratepay: Die niederländische NIBC Bank stellt dem Berliner Payment-Fintech Ratepay eine Kreditlinie in Höhe von 83 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem neuen Investment kann Ratepay sein finanziertes Volumen laut eigenen Angaben auf zwei Milliarden Euro pro Jahr ausbauen. finanz-szene.de

Neuer Geschäftsbereich: Die Solarisbank gibt die Gründung ihres neuen KYC-Geschäftsbereichs für Identifizierungslösungen bekannt. Pilotiert wird das Projekt mit der Berliner Volksbank, Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee, Hannoversche Volksbank und der Volksbank BraWo. it-finanzmagazin.de, Pressemitteilung

Investment für Element Insurance: Das Berliner Insurtech Element Insurance hat eine Series-A-Finanzierungsrunde über 23 Millionen Euro abgeschlossen. Angeführt wurde sie von Engel & Völkers Capital, SBI Investment, SBI Insurance und dem spanischen Investor Alma Mundi Ventures. Von den Alt-Investoren beteiligten sich Signal Iduna und der Berliner Company Builder Finleap erneut. Im Zuge der Kapitalrunde hält Finleap jetzt trotzdem nur noch einen Minderheitsanteil. handelsblatt.com

Zusammenarbeit: Das Insurtech Clark kommt bei seinem Vorstoß in die Sparkassen-Finanzgruppe entscheidend voran. Sie hat sich für eine Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Unternehmen bei ihrem digitalen „Versicherungsmanager“ entschieden. Der Pilot soll Anfang kommenden Jahres starten. boersen-zeitung.de (Paywall)

Berichtigung nach unten: Der Anteilseigner Concardis hat in seinem Geschäftsbericht seinen Beteiligungsbuchwert an der iPad-Kassenlösung Orderbird um 50 Prozent heruntergestuft. finanz-szene.de, deutsche-startups.de (Podcast, ab Minute 22:00)

Start: Das B2B-Fintech Acatus hat seine digitale Debt Capital Markets-Plattform (DCM-Plattform) in Betrieb genommen. Das B2B-Fintech aus Berlin ermöglicht durch die digitale Einzel-Verbriefung die Umwandlung von illiquiden Vermögenswerten in depotfähige Wertpapiere. Zu den Investoren zählen unter anderem Partech Ventures, Berliner Volksbank Ventures und die Berliner Effektengesellschaft sowie zahlreiche Business Angels. Pressemitteilung

Deal-Debakel: Nur knapp zweieinhalb Monate nach Start steht die Kooperation zwischen der Fintech Group und der Österreichischen Post schon wieder vor dem Aus. 35 Millionen Euro hatten die Österreicher in das deutsche Unternehmen investiert. Zu den Gründen für die Beendigung der Partnerschaft machen beide Unternehmen keine Angaben. Trotz Scheitern des Joint Ventures wird die Österreichische Post als Aktionär der Fintech Group erhalten bleiben. diepresse.com

Integration: Die DKB wird ihren Kunden ab Frühjahr 2019 das mobile Bezahlverfahren Google Pay anbieten. Kunden mit der Visa-Card der DKB können dann über die Android-App von Google Pay mit ihrem Smartphone mobil bezahlen. stadt-bremerhaven.de

Wann kommt Apple Pay wirklich? Spekulationen, Apple Pay könne noch diese Woche in Deutschland starten, werden von Branchenexperten mittlerweile eher verneint. Grund für die erneute Verzögerung soll laut Apple-Mitarbeitern die fehlende Aktualisierung der Bezahl-Terminals gewesen sein, über die die Kunden per iPhone oder Apple Watch bezahlen können. Zuletzt wurde der mobile Bezahldienst in Saudi-Arabien, Kasachstan und Belgien gelauncht. heise.de

Neue Händler im Portfolio: Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft meldet Paydirekt neue Kunden im Händlerportfolio. Ab sofort zählen die Discounter Netto und Plus ebenso zu den Händlern wie die Online-Versender Schwab, myToys oder About You. Man habe nun die Hälfte der Top 20 Online-Shops in Deutschland im Kunden-Portfolio, heißt es aus dem Unternehmen. it-finanzmagazin.de, Pressemitteilung

Kwitt und Yomo: Die Sparkasse zieht vorläufige Bilanz. Eigenen Angaben nach werden über „Kwitt“, der P2P-Zahlungslösung, inzwischen über 90.000 Transaktionen pro Woche abgewickelt und der Dienst weist rund 1,2 Millionen registrierte Nutzer auf. Mehr als 130 Sparkassen werden in den kommenden Monaten zudem bei Yomo aufgeschaltet, weitere sollen folgen. mobiflip.de, finanz-szene.de (Analyse zu „Kwitt“-Zahlen)

 

– Fintech-News International –

Börsengang: Der ehemalige Amazon-Manager Jason Warnick wechselt zur Trading-App Robinhood. Dort soll Warnick das Unternehmen auf einen möglichen Börsengang vorbereiten. techcrunch.com

Auf nach Asien: Das britische Revolut sichert sich Lizenzen für Singapur und Japan und wurde von der Financial Services Agency of Japan (JFSA) im Rahmen der Geldtransferlizenz für den landesweiten Einsatz zugelassen. bankingtech.com

Start in den Niederlanden: Der Online-Kreditgeber Oktober (vormals Lendix) ist in den Niederlanden gestartet. Neben dieser Expansion bietet das französische Unternehmen mit Sitz in Paris Mittelstandsfinanzierungen auch in Frankreich, Spanien und Italien an. crowdfundinsider.com

Einbindung: Das Schweizer Fintech Finnova hat den Robo-Advisor von True Wealth in seine IT-Plattform eingebunden. Das neue Angebot wird bereits von der Regiobank Solothurn den Kunden angeboten, heißt es aus dem Unternehmen. finews.ch

Bedenkenträger: Die britische Wettbewerbsbehörde hat Bedenken wegen der geplanten Übernahme des schwedischen Mobile-Payment-Anbieters iZettle durch Paypal für rund 2,2 Mrd. US-Dollar. Der Deal könne zu höheren Preisen für Zahlungsdienste und einer Verringerung des Wettbewerbs führen, so die Sorge der Competition and Markets Authority (CMA). telegraph.co.uk

Investment: Das US-amerikanische Modo Payments (Modo), gibt den Abschluss einer Series A-Finanzierung über 13 Millionen US-Dollar bekannt. Zu den beteiligten Investoren gehören die Deutsche Bank sowie weitere strategische und Angel-Investoren. finextra.com

Zu umweltbelastend: Die norwegische Regierung streicht ab Januar 2019 ihre Subventionen für das Bitcoin-Mining. Grund für den Entschluss sei vor allem die umweltschädigende Form der Energiegewinnung gewesen. Kritik an diesem Beschluss ließ indes nicht lange auf sich warten. btc-echo.de

 

– Treffpunkte –

Blockchain Forum Switzerland: Beim dritten Blockchain Forum kommen Experten der Distributed Ledger Technology in Zürich zusammen. In einer Vielzahl hochkarätiger Vorträge und Diskussionen werden die unterschiedlichen Anwendungsbereiche beleuchtet und diskutiert. 21. Januar, Zürich.

Mehr Veranstaltungen zu Fintech finden Sie in der Event-Liste auf finletter.de.


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– Wochenendlektüre –

Tech-Giganten: Google, Amazon, Facebook und Apple (GAFAs) gehen mit einem vollständigen Bankenangebot die Finanzbranche frontal an. Das ist nicht per se schlecht, wird aber für manche Geldinstitute zur Herausforderung, die aber letztlich auch die Chance bietet, mit neuen Strategien langfristig Erfolg zu haben. private-banking-magazin.de

Interview: Die Ex-Billpay-Gründer Nelson Holzner, Sven Brauer und Jan Wehrs starten mit ihrem neuen Fintech Modifi noch einmal durch. Im Interview spricht Holzner über Unabhängigkeit, papierbasierte Prozesse und Toptalente. deutsche-startups.de

Neue Gefahr: Trotz vielfältiger Kooperationen zwischen Banken und Fintechs sollten Bankenmanager nicht den Fehler begehen, die Fintechs zu unterschätzen. Die jungen Wilden bildeten nämlich zunehmend eigene Netzwerke und würden den etablierten Playern dadurch doch wieder gefährlich, heißt es in einer Studie von PWC. handelsblatt.com

Post an die EU: Bislang 30 Gründer und CEOs großer Tech-Unternehmen, darunter auch etablierte Fintechs wie N26, Revolut, Klarna und Fundings Circle, haben einen offenen Brief an die EU geschrieben. Ihre Forderung: Europa müsse mehr Talente für Start-ups anziehen. Es bedürfe mehr Möglichkeiten, Mitarbeiter an Unternehmen zu beteiligen, weil junge Startups selten hohe Gehälter zahlten und nur so Talente an sich binden könnten. Der Brief soll am 7. Januar 2019 an EU-Parlamentarier übergeben werden. venturebeat.com

Bundesregierung prüft: Die Bundesregierung prüfe derzeit, ob die Fortführung der Verwaltungspraxis der Bafin zur Erlaubnispflicht von Geschäften mit Kryptowährungen und Token durch gesetzgeberische Maßnahmen flankiert werden sollte, erklärt Finanzstaatssekretärin Christine Lambrecht. faz.net

Aktivste Bank: Die ING Diba steht erneut an der Spitze des Social-Media-Rankings der deutschen Bankenszene – so das Ergebnis einer Studie, die Facebook-, Youtube-, Twitter- und Instagram-Accounts der Unternehmen auswertete und dort Likes und Kommentare zählte. manager-magazin.de

Expansion: Deposit Solutions expandiert mit seiner Open-Banking-Plattform in die USA. Warum die Staaten der perfekte Markt für das Unternehmen sind, analysiert „Forbes“ und nennt gleich mehrere Gründe. forbes.com

Neue Ideen sind gefragt: In wenigen Jahren wird der Bezahlprozess stark in den Hintergrund rücken. Um Nutzer dennoch an das Payment-Unternehmen zu binden, sind neue Ideen und Kundenbindungsprogramme gefragt. internet-world.de

 

– Meist gelesen in der letzten Woche –

…war der Beitrag über den Start der voll digitalen Vermögensverwaltung der DAB BNP Paribas. asscompact.de

 

– Das Beste zum Schluss –

Der produzierte Müllberg durch Coffee-to-go Becher ist erheblich. Bislang hat sich noch keine Lösung für Mehrwegbecher durchgesetzt. Nun hat der britische Betreiber von Kaffeeläden, Costa Coffee, allerdings den „Clever Cup“ auf den Markt gebracht. Dieser ist nicht nur nachfüllbar, sondern zusätzlich mit einer mobilen Bezahlfunktion ausgestattet. Um diese nutzen zu können, müssen die Kunden den Becher mit der App von Barclaycard verbinden. Anschließend kann der Becher an der Kasse zum kontaktlosen Bezahlen eingesetzt werden. Da sich der dazu notwendige Funkchip in einem abnehmbaren Ring am Boden befindet, kann der Becher auch in die Spülmaschine gestellt werden. Der „Clever Cup“ kostet knapp 17 Euro. Das ist zwar nicht ganz günstig, aber dafür wenigstens nachhaltig. mobilbranche.de