Aufgepasst. Blockchain ist der Stoff zur Neuerfindung der Welt. Langweilig, werden jetzt einige sagen. Schon wieder so ein Fortschrittsprediger, der auf Likes aus der Fortschrittsprediger-Community aus ist. Das bin ich natürlich. Aber es geht ganz einfach: Während einige nur predigen (also ich), legen andere los.
Money Circles aus dem UK erfindet die Kreditgenossenschaften neu und hilft damit einer Bewegung auf die Sprünge, die wir so nötig hätten, um die digitale Welt nach menschlichem Werten zu gestalten. Das Motto:
Genossenschaftliche Kreise
Und so geht es laut Selbstbeschreibung auf der Website: Man tauscht sein reales Geld in „Cloud-Geld“, kann es aber jederzeit zurücktransferieren. Dieses „Cloud-Geld“ kann man sogenannten Kreisen zuteilen und dort als Kredit vergeben. Der Nutzer kann eigene Kreise gründen oder Mitglied eines Kreises werden. Jeder, der als Mitglied eines Kreises akzeptiert wurde, bekommt ein Kredit-Limit. Dieses wird aus der Kredit-Kapazität und einem Vertrauens-Score errechnet. Dieser Score ist ebenfalls für jeden transparent und zeigt vernünftiges Kreditverhalten auf.
Risiken und Renditen werden unter allen Teilnehmern eines Kreises geteilt. Das Zurückzahlen eines Kredites innerhalb der vorgesehenen Fristen erzeugt Dividenden. Der Ausfall einzelner Schuldner ist durch europäische und britische Regelungen abgesichert. Das Risiko wird demnach geteilt. Nur die Dividenden der Kreise werden negativ beeinflusst.
Fintech-Start-up der nächsten Generation
Schon der erste Eindruck zeigt: Money Circles ist also ein Fintech-Start-up der nächsten Generation, da es nicht nur die alten Mittelsmänner (Banken), sondern auch die neuen Mittelsmänner (Fintechs) zu ersetzen versucht. Eine Idee, deren Finanzierung nun nicht über die Geldtöpfe üblicher Investoren führen darf, denn wer finanziert schon etwas, das einen selbst von den Stühlen der Macht schubsen möchte?
Genossenschaften und Kooperativen sollten schnellstens Money Circles umarmen. Wir könnten es brauchen, denn: Unsere „Economy is broken“.